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Wasserknappheit: Wie teuer werden die Maßnahmen für deutsche Bürger?

Der vergangene Winter war geprägt von Maßnahmen zum Gassparen. Jetzt ist der Sommer in vollem Gange, und es sieht so aus, als würde er einer der heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen werden. In einigen Regionen ist das Wasser bereits knapp. Welche Maßnahmen werden die deutschen Bürger ergreifen müssen, um Wasser zu sparen? Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärt, was auf sie zukommt.

Bis weit in den September hinein werden in diesem Jahr Temperaturen von weit über 30 Grad erwartet. Auch dieser Sommer wird wieder von extremer Trockenheit geprägt sein. Bereits vor zwei Wochen haben die ersten Länderkreise die Durchführung von Wassersparmaßnahmen angekündigt. Diese beinhalten vor allem ein Gießverbot – Bürgerinnen und Bürger dürfen bei Temperaturen über 24 Grad kein Wasser mehr aus der öffentlichen Wasserversorgung zum Gießen ihrer Gärten verwenden.

In anderen Medien wurde berichtet, dass in mehreren von der Trockenheit betroffenen Gebieten auch ein Pool-Verbot droht. Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben des Städte- und Gemeindebundes in über 30 Städten und Gemeinden Einschränkungen bei der Wasserentnahme. Davon waren nicht nur Privathaushalte, sondern auch industrielle und landwirtschaftliche Nutzer betroffen.

Wird das Wassersparen zur Pflicht für ganz Deutschland?
Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist der Meinung, dass Deutschland “noch viel mehr lernen muss, sorgsam mit Wasser umzugehen”. Eine flächendeckende Einschränkung der Wassernutzung ist aber nicht geplant. Deren Umsetzung bleibt laut Lemke in der Verantwortung der Kommunen.

Sie räumt aber ein, dass in bestimmten Gebieten Wassereinschränkungen notwendig sind und dass private Pools unter Umständen trocken bleiben müssen. Ihr Rat an die Poolbesitzer: “In die wunderbare Natur zu gehen und unsere Badegewässer, die wir in Deutschland noch mit sehr guter Wasserqualität haben, zu nutzen.”

Lemke ist der Meinung, dass Verbesserungen notwendig sind, damit Deutschland mehr Wasser sparen kann. Einer ihrer Vorschläge ist, dass wir, um Geld zu sparen, “im privaten Bereich über die Nutzung von Grauwasser nachdenken sollten.” Als Grauwasser gilt das Wasser aus Waschbecken, Duschen, Bädern, Waschmaschinen oder Geschirrspülern. In anderen Ländern, die von Trockenheit betroffen sind, wird es bereits zur Gartenbewässerung verwendet.

Auch unsere Städte müssen sich auf den Klimawandel einstellen: Laut Lemke gibt es zu viele versiegelte Betonflächen. Das Wasser wird nicht effizient aufgefangen und zurückgehalten. “Auch war bisher der Bau von Straßen wichtiger als Hitzeschutz für die Bevölkerung”, sagt Lemke. Und viele Menschen, die die glühende Sommerhitze in der Stadt zu spüren bekommen haben, werden dem wohl herzlich zustimmen.