Wichtige Beweise gegen Putin aufgetaucht

Immer mehr Beweise für die Gräueltaten in der Ukraine lassen den Ruf laut werden, Russland zur Rechenschaft zu ziehen. Doch Putin wirft der Ukraine vor, das Schlachtfeld mit den Hunderten Toten „inszeniert“ zu haben.

Die Bilder der Toten im ukrainischen Butscha schockieren die Welt und sind nicht zu leugnen. Trotzdem lügt der Kreml der Welt dreist ins Gesicht. Die Ukraine hätte das Schlachtfeld mit den Hunderten Toten lediglich „inszeniert“. Demnach hätte es bis nach dem Abzug der russischen Truppen am 30. März angeblich keine Berichte über getötete Zivilisten in Butscha gegeben. Erst danach seien die Leichen auf den Straßen entdeckt worden und das, laut russischer Botschaft in Deutschland, als „Inszenierung des Kiewer Regimes für westliche Medien“.

Eine Recherche der “New York Times” untermauert den Verdacht, dass Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha getötet wurden, als der Vorort von Kiew unter russischer Besatzung stand. Dazu hat die Zeitung ältere Satellitenbilder mit den Videoaufnahmen verglichen, die am Wochenende veröffentlicht wurden. Debi hat sich herausgestellt, dass mindestens elf der Toten, die in den Videos zu sehen sind, bereits ab dem 11. März auf der Straße gelegen haben. Das war genau der Tag, an dem russische Soldaten nach eigenen Angaben die Stadt besetzt hatten. Die “New York Times” zeigt in ihrer Analyse, dass die Leichen über drei Wochen an denselben Stellen liegen geblieben waren. Eine Leiche, die in einem Video neben einem Auto zu sehen ist, lag dort den Satellitenbildern zufolge seit dem 20. oder 21. März.

Damit liefert das Magazin den Beweis, dass das russische Verteidigungsministerium, das die Morde ebenfalls leugnete, schamlos lügt. Trotz gegenteiliger Beweise behauptet der Kreml immer noch, dass während Buschta unter Kontrolle der russischen Streitkräfte stand, „kein einziger Einwohner von jeglicher Misshandlung betroffen“ gewesen sei.

Neben dem ukrainischen Generalstaatsanwalt trägt auch die USA weiteres Beweismaterial zusammen, um Russland und Präsident Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen vor den Internationalen Strafgerichtshof oder ein anderes Gericht zu bringen.
“Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich – nicht nur für uns, sondern für die Welt – dass russische Kräfte für die Gräueltaten in Butscha verantwortlich sind”, so der Sprecher des Pentagons, John Kirby.

Foto: Mvs.gov.ua, CC-BY 4.0