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Xavier Naidoo: Als Querdenker schwadroniert und gleichzeitig Staatshilfen in Millionenhöhe abgezockt

Während der Coronapandemie gab es in Deutschland kaum einen Künstler der so heftig gegen die Maßnahmen der Regierung hetzte, wie Sänger Xavier Naidoo. Er rief öffentlich dazu auf, sich gegen die Verfügungen der Politik zu wehren und sich nicht an das zu halten, was auferlegt wurde. Auch in einem seiner Lieder, das aus dem Internet inzwischen gelöscht wurde, singt er über die Coronaimpfung als „Gift“ und ruft zum Sturz der Politiker auf.

Irgendwann dann wurde es aber ruhig um Naidoo. Fast schon zu ruhig! Ob er ein schlechtes Gewissen bekam? Gut möglich wäre das jedenfalls, denn wie ein Blick in die Transparenzdatenbank der Europäischen Kommission zeigt, bekam Naidoo für sein Label Naidoo Records im März 2021 einen Betrag von 183.005,38 Euro sowie Mitte Mai zwei weitere Zuschüsse von 251.455 Euro und 692.352,63 Euro ausgezahlt.

Weil unter den Corona-Beschränkungen besonders Kulturschaffende wie Musiker oder Schauspieler durch Auftrittsverbote und Gagen-Ausfälle litten, konnten sie beim Staat finanzielle Corona-Hilfe beantragen. Und das scheint auch Xavier Naidoo gemacht zu haben. Allerdings kann der Staat das Geld bei Überkompensation auch wieder zurückfordern. Ob Naidoo die 1,1 Millionen Euro inzwischen also wenigstens in Teilen zurückerstattet hat ist fraglich. Sein Management war zu einer Stellungnahme bislang nicht bereit.

So hart wie Naidoo anfangs gegen den Staat und die Coronamaßnahmen vorging, so sehr ruderte er irgendwann aber auch zurück. Im April 2022 überraschte der 51-Jährige mit dem Versuch einer Entschuldigung. „Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe. Und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe“, erklärte er auf seinem Instagram-Kanal.

Zudem distanzierte er sich von rechten und verschwörerischen Gruppen. Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus seien mit seinen eigenen Werten nicht vereinbar. Das jedenfalls war vor nicht all zu langer Zeit auch einmal ganz anders.