Die Schwäche des US-Dollars wird allgemein als positiv für in Dollar notierte Vermögenswerte wie Bitcoin und Gold angesehen. Die Bank of America warnt nun, dass der Dollar im Sommer weiter unter Druck geraten könnte, nachdem er in diesem Jahr bereits um 9 % gefallen ist – vor allem aufgrund von Sorgen über Handelszölle.
Laut Bank of America könnten Handelsunsicherheiten und hohe Schuldenlasten den Dollar weiter belasten. Gleichzeitig deuten hochfrequente Wirtschaftsdaten auf eine mögliche Konjunkturabschwächung hin. Die Bank befürchtet deshalb einen schwierigen Sommer für die US-Währung.
Der Dollar-Index, der den Wert des US-Dollars gegenüber wichtigen Währungen misst, ist in diesem Jahr um fast 9 % auf 99,74 gefallen. Grund dafür ist vor allem der Handelsstreit unter Präsident Donald Trump, der viele Investoren von US-Vermögenswerten weggeführt hat. Die Analysten der Bank of America erwarten, dass sich dieser datengetriebene Abwärtstrend über den Sommer hinweg fortsetzt.
Die globale Devisenforschungsabteilung der Bank, unter der Leitung von Athanasios Vamvakidis, erklärte in einem Bericht vom Freitag, dass die USA durch Zölle stärker geschädigt werden als andere Länder – insbesondere weil sie stärker mit dem Rest der Welt handeln als fast jede andere Nation.
Zwar erkenne man positive Entwicklungen wie Trumps Steuersenkungen und den Verzicht auf extreme Sparmaßnahmen, doch laut Bericht überwiegen die negativen Aspekte:
„Die politische Unsicherheit auf vielen Ebenen bleibt bestehen. Unternehmen könnten Neueinstellungen und Investitionen zurückstellen, bis mehr Klarheit herrscht. In den meisten Szenarien sehen wir die Zölle deutlich über dem Ausgangsniveau – das aktuelle Niveau ist eher das Minimum.“
Zudem reagiere der Markt negativ auf eine lockerere Fiskalpolitik, gerade in einer Phase, in der die Staatsverschuldung auf Rekordniveau ist. Das habe zu steigenden Kreditkosten geführt. Gleichzeitig sei die US-Notenbank in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt, da die Inflationserwartungen steigen.
Weiter heißt es:
„Die Migrationsströme sind eingebrochen. Die Nachfrage stieg im ersten Quartal (vermutlich vorauseilend) wegen der erwarteten Zölle, könnte nun aber einbrechen.“
Die Strategen verweisen insbesondere auf Schwächeanzeichen in hochfrequenten Indikatoren wie den ISM-Daten und dem wöchentlichen Wirtschaftsindex der Dallas Fed. Letzterer hat nach einem kurzen Anstieg im April seinen Abwärtstrend fortgesetzt und liegt nun auf dem niedrigsten Stand seit Dezember (laut TradingView).
„Solche hochfrequenten Indikatoren sind zwar oft schwankungsanfällig, könnten aber dennoch auf eine wirtschaftliche Abkühlung in den kommenden Monaten hindeuten“, erklärten die Analysten abschließend.
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