Krypto-Sektor tiefrot, da Bitcoin auf 90.000 Dollar zurückfällt

Weniger stark ausgefallene private Inflationsdaten weckten zwar etwas Hoffnung, dass der Rückgang vom Freitag wieder aufgeholt werden könnte. Doch der nächtliche Preisverfall von Bitcoin beschleunigte sich in den frühen US-Handelsstunden und drückte den Kurs erneut auf 90.000 Dollar.

Auch Krypto-aktienbezogene Wertpapiere verzeichnen starke Verluste.

Positivere Inflationsdaten könnten die Stimmung jedoch wieder drehen. Ohne bis zum inzwischen schon „gewohnten“ Einbruch am Sonntagabend zu warten, startet Bitcoin in dieser Feiertagssaison früher ins Wochenende – mit einem weiteren nächtlichen Absturz zurück auf 90.000 Dollar in den frühen Handelsstunden der USA.

Die Bewegung macht einen Großteil der Erholung nach dem panikartigen Absturz am vergangenen Sonntagabend zunichte, der Bitcoin bis auf 84.000 Dollar gedrückt hatte. Ethereums Ether fällt im Gleichschritt um 2 %, während andere große Altcoins wie Solana über 4 % verlieren.

Die Kursentwicklung könnte frühere Analystenprognosen bestätigen, wonach statt einer schnellen Erholung eher eine längere Konsolidierungsphase bis zum Jahresende bevorsteht.

Krypto-bezogene Aktien liegen infolgedessen deutlich im Minus: Strategy (MSTR), Galaxy Digital (GLXY), CleanSpark (CLSK) und American Bitcoin (ABTC) gehören zu jenen, die Verluste von 4 % bis 7 % verzeichnen. Laut Velo-Daten war über die vergangenen sechs Monate die bärischste Tageszeit die Stunde vor der US-Markteröffnung sowie die erste Handelsstunde danach.

Auch der Freitag war im gleichen Zeitraum durchgehend der schwächste Wochentag.
Anekdotische Inflationsdaten machen Hoffnung

Die um 16 Uhr MEZ veröffentlichten Konsumstimmungsdaten der University of Michigan könnten die gedrückte Stimmung im weiteren Tagesverlauf etwas aufhellen.

Obwohl die Werte stark anekdotisch geprägt sind und oft von der politischen Einstellung der Befragten beeinflusst werden, sank die einjährige Inflationserwartung im Dezember auf 4,1 % nach zuvor 4,5 % und erwarteten 4,5 %. Die Fünfjahres-Erwartung fiel auf 3,2 % nach zuvor 3,4 % und erwarteten 3,4 %.

Da es zuletzt an offiziellen Wirtschaftsdaten mangelte, erhalten solche privaten Umfragen eine neue Bedeutung – und tatsächlich konnte Bitcoin nach Veröffentlichung der Zahlen kurzzeitig wieder auf rund 91.000 Dollar steigen.

Da die Märkte nahezu sicher davon ausgehen, dass die US-Notenbank nächste Woche bei ihrer letzten Sitzung des Jahres die Zinsen senken wird, richtet sich der Blick der Händler nun auf Anfang nächsten Jahres. Sollte die Inflation weiter nachlassen, könnte dies zusätzlichen Spielraum für weitere Zinssenkungen im ersten Quartal 2026 schaffen – ein potenziell bullischer Faktor für risikobehaftete Anlagen wie Kryptowährungen.

veröffentlicht von
Stuart Henderson