In den letzten Jahren sind die Ticketpreise der Deutschen Bahn mehrfach deutlich spürbar gestiegen. Die jüngste Preiserhöhung wurde gerade bekannt gegeben: Der Preis für das Deutschlandticket soll von derzeit 58 Euro auf 63 Euro ab Anfang Januar 2026 steigenStiftung Warentest. Viele Pendler und Reisende müssen sich also darauf gefasst machen, erneut tiefer in die Tasche zu greifen. Aber wie sich herausstellt, muss Zugfahren gar nicht so teuer sein: Wer die Tarifstrukturen der Bahn genau betrachtet, kann auf legalem Weg drastisch sparen.
Im Mittelpunkt steht die Aufteilung einer langen Bahnreise in mehrere Teilstrecken, für die Sie jeweils separate Zugtickets buchen. Medieninformatiker Lukas Weihrauch aus Greven entdeckte durch Zufall, dass für die identische Strecke – im gleichen Zug, zur gleichen Zeit – oft enorme Preisunterschiede entstehen, sobald die Verbindung segmentiert wird. In einem Beispiel von Magdeburg nach Oldenburg sank der Fahrpreis von 86 Euro auf 23,49 Euro, indem er statt eines Direkt-Tickets zwei Tickets buchte: eines für Magdeburg–Bremen und eines für Bremen–Oldenburg. Das letzte Ticket wurde sogar durch das Deutschlandticket abgedeckt, sodass er insgesamt nur 12,99 Euro zahlteFocus Online – eine Ersparnis von insgesamt 84 %!
Dieses Ticket-Splitting-Prinzip ist kein Softwarefehler, sondern Teil der bisweilen undurchsichtigen Preislogik der Deutschen Bahn. Einzelne Strecken sind häufig Teil von Aktionspreisen, unterliegen regionalen Sparangeboten oder werden z.B. durch Verkehrsverbünde günstiger kalkuliert. Die intelligente Kombination solcher Abschnitte führt so zu extremen Rabatten, die der Bahnpreis Bahnpreisvergleich-Websites oft nicht anzeigen.
Strecke | Originalpreis | Split-Preis | Ersparnis |
---|---|---|---|
Magdeburg – Oldenburg (Direkt) | 86 € | 23,49 € | ca. 72 % |
München – Berlin (Direkt) | 112 € | 41,80 € | ca. 62 % |
Köln – Hamburg (Direkt) | 98 € | 29,99 € | ca. 69 % |
Quelle: Eigene Berechnungen basierend auf aktuellen Bahnpreisabfragen und Erfahrungsberichten.
Viele Nutzer berichten inzwischen über erstaunliche Einsparungen mithilfe von Ticket-Splitting – zum Teil über 80 Prozent. Johannes S. (29) aus Dresden erzählt: „Ich habe erstmals für eine Fahrt nach Hannover zwei Tickets gekauft – eins bis Göttingen, eins weiter bis Hannover, obwohl ich gar nicht umsteigen musste. Plötzlich zahlte ich statt 74 Euro nur noch 19,80 Euro.“
Dabei ist Vorsicht geboten: Zugticket sparen bringt Einschränkungen mit sich. Wer mit mehreren Tickets unterwegs ist, kann Fahrgastrechte verlieren. So verfällt etwa die zweite Fahrkarte, wenn Ihr erster Zug so verspätet ist, dass der Anschluss nicht mehr erreicht wird, und kein direkter Anspruch auf Ersatzbeförderung besteht. Auch Sitzplatzreservierungen können problematisch sein, wenn für die einzelnen Abschnitte unterschiedliche Plätze gebucht werden müssenFocus Online.
Viele Pendler berichten aber, dass sie durch clevere Planung dennoch deutlich profitieren. Für Wochenendbesuche, Urlaubsreisen oder spontane Trips sind Bahnreise Tipps wie Ticket-Splitting mittlerweile in verschiedenen Online-Foren beliebt.
Um den Bahn Spartrick möglichst einfach nutzen zu können, entwickelt Lukas Weihrauch aktuell die Better Bahn App. Die Software soll, sobald sie frei zugänglich ist, ganz automatisch Teilabschnitte erkennen und die günstigsten Kombinationen zeigen. Alternativ können Sie auf Websites für Bahnpreisvergleich und spezialisierte Foren wie Golem.de weitere Informationen und Community-Tipps finden.
Bisher können Sie manuell nach dem Muster „Strecke teilen, Preise vergleichen, günstigste Teilabschnitte buchen“ vorgehen oder auf Tools wie SplitTrain oder TicketSplit zurückgreifen, die ähnliches für britische und französische Bahnreisen anbieten. Die deutschen Lösungen stecken allerdings noch in den Kinderschuhen; viele erfahrene Nutzer basteln sich ihre Reise aber mittlerweile über Umwege mit DB Navigator, regionalen Verkehrsverbund-Websites und dem deutschlandweiten Fahrplanauskunft-System.
Wer aber bereit ist etwas zu experimentieren, kann aber deutlich bei seiner Bahnfahrt sparen und günstige Zugreisen finden, wenn er die eigenen Ansprüche kennt, sich etwas Zeit für die Recherche nimmt und mit Zwischenstationen jongliert.
Der Bahn-Spartrick funktioniert – manchmal mit erstaunlichen Ergebnissen. Gerade weil die Tarifstruktur der Deutschen Bahn so komplex und oft wenig transparent ist, lohnt sich das manuelle Bahnpreisvergleichen auf Teilstrecken. Bisher möchte die Deutsche Bahn diese Tricks keineswegs aktiv bewerben und reagiert mit Zurückhaltung auf Entwicklungen wie die Better Bahn App.
Ob das Ticket-Splitting künftig rechtlich oder technisch eingeschränkt wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Mit etwas Recherche, Geduld und dem Mut zum Ausprobieren sind gewitzte Nutzer oft deutlich günstiger unterwegs. Die Stichworte für effektives Bahntickets Rabatt-Sparen sind heute Ticket-Splitting, Flexibilität bei Zwischenstopps und das Nutzen aktueller Rabattaktionen. Damit werden aus normalen Bahnreisen echte Zugreisen Schnäppchen.
Weitere Informationen und Tipps finden Sie bei Focus Online und in spezialisierten Fahrgastforen.
Foto: Fahrgäste in einer Straßenbahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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