Millionen Bürger müssen sich jetzt umstellen: Eine strenge neue Mülltonnenregel wird jetzt durchgesetzt: Wer nicht aufpasst, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Darüber hinaus hat das erste Bundesland angekündigt, Videoüberwachung an Müllcontainer-Plätzen einzuführen.
Haushalte müssen von nun an viel vorsichtiger sein, wenn sie ihren Müll entsorgen: Ab dieser Woche werden bundesweit strenge Müllkontrollen durchgeführt. Wer gegen die Vorschriften verstößt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 2500 Euro rechnen.
Graue Tonne, braune Tonne, gelbe Tonne… Die verantwortungsvolle Mülltrennung gehört für die meisten von uns mittlerweile zum Alltag. Für diejenigen, die in Gebieten leben, in denen Bioabfälle gesondert gesammelt werden, wird es nun jedoch deutlich komplizierter.
Obwohl die neue Verordnung bereits im Mai in Kraft trat, wird erst ab dieser Woche der Inhalt der Biotonne streng kontrolliert und auf folgende Grenzwerte überprüft: Nicht mehr als 3 Prozent Fremdstoffe und nicht mehr als 1 Prozent Kunststoffabfälle sind zulässig.
Bürger sollten beachten, dass zu den Fremdstoffen auch Zeitungen und Pappe gehören, die zum Auskleiden der Tonnen verwendet werden, und dass zu den Kunststoffabfällen auch biologisch abbaubare Müllsäcke gehören können (die, wie eine Analyse ergab, oft leider gar nicht so biologisch abbaubar sind).
Die Qualität des gesammelten Biomülls ist in den vergangenen Jahren in vielen Regionen deutlich gesunken. Immer mehr Plastik, Glas und Metalle landen in der Biotonne, was die Weiterverarbeitung erheblich erschwert und die Kosten für Mülltrennung Service und umweltfreundliche Entsorgung nach oben treibt. Gleichzeitig fordern EU und Bundesregierung seit langem sauberen Bioabfall zur besseren Nutzung als Kompost oder Biogas.
Bundesweite Stichproben ergaben, dass der Anteil von Störstoffen zuletzt auf bis zu 15 % gestiegen ist. Um dies zu ändern, wird nun die Kontrolle deutlich verschärft: Wer ab dem 15. September seine Biotonne falsch befüllt, muss mit empfindlichen Konsequenzen rechnen.
Die Neuerung betrifft insbesondere die Kontrolle des Inhalts der Biotonnen vor der Leerung. Über 100 Entsorgungsunternehmen im ganzen Land führen ab dieser Woche strengere Kontrollen durch. Die Erkennung von unzulässigem Müll reicht von manuellen Kontrollen bis hin zur automatischen Erkennung auf dem Müllwagen, bevor die Biotonne entleert wird.
Wer die Grenzwerte überschreitet, muss damit rechnen, dass seine Biotonne ungeleert am Straßenrand oder am Müllcontainer-Platz stehen bleibt. In der Regel wird eine Benachrichtigung – ein Zettel oder ein farbiger Aufkleber – daran angebracht, um Sie darüber zu informieren, dass die Tonne falsch befüllt ist und nachsortiert werden muss. Wer wiederholt gegen die Vorschriften verstößt, muss mit einer Geldstrafe rechnen.
Optional – und kostenpflichtig – können Betroffene auch eine sogenannte Sonderleerung für verunreinigte Bioabfallbehälter beantragen, bei der der gesamte Inhalt als Restmüll entsorgt wird. Die Müllentsorgung Kosten dafür sind deutlich höher als bei regulärer Biomüllentsorgung: Pro Sonderleerung fallen bis zu 83,90 € (abhängig von Kommune und Behältergröße) an (vgl. Abfallwelt).
In vielen Städten gehört es darüber hinaus jetzt zur Pflicht, die Biotonnen Reinigung regelmäßig durchzuführen. Bei Kontrollen werden auch unhygienische Zustände beanstandet.
Die Umstellung ist für viele Haushalte eine Herausforderung. Hier einige konkrete Tipps, damit es künftig keine Probleme bei der Biomüll Abholung gibt:
Viele Kommunen fördern inzwischen Abfallvermeidung Strategien: etwa durch Komposttipps, Informationspakete und Sammelstellen für Sonderabfall.
Und nicht nur die Bio-Mülltonnen werden künftig streng kontrolliert: Das erste Bundesland hat nun angekündigt, Videoüberwachung für Müllcontainer-Plätze einzuführen: Das Saarland geht mit deutlichen Maßnahmen gegen illegale Müllentsorgung vor.
Eine Änderung des Abfallwirtschaftsgesetzes durch das Parlament war notwendig, aber nun kann das Saarland Videoüberwachung einsetzen, um Müllsünder zur Rechenschaft zu ziehen. Zunächst wird die Überwachung in einem Pilotprojekt getestet. Man hofft, dass der Effekt abschreckend wirkt und nicht einfach dazu führt, dass illegaler Müll an anderen Orten entsorgt wird. Das Videomaterial wird jeweils nur 72 Stunden gespeichert und zur Aufdeckung von Verstößen ausgewertet.
Es mag etwas umständlich klingen, könnte sich aber, wenn es funktioniert, durchaus lohnen: Wie die BILD berichtet, belaufen sich allein in der Landeshauptstadt Saarbrücken die jährlichen Kosten für die Beseitigung aller illegal deponierten Abfälle auf über eine halbe Million Euro pro Jahr. Ein erfolgreiches Beispiel im Saarland könnte dann natürlich auch dazu führen, dass die Videoüberwachung auch anderswo in Deutschland eingeführt wird. Wie die saarländische Umweltministerin Petra Berg erklärt: „Wir werden mit dieser Gesetzesänderung Vandalismus und Umweltverschmutzung den Kampf ansagen und die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden gemeinsam stärken.“
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