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„Alarmierend!“ – Kognitive Störungen bei jedem vierten Covid-19-Erkrankten

In einer großangelegten Studie wurden Millionen Covid-19-Fälle weltweit ausgewertet. Das Ergebnis ist „alarmierend“, sagt eine kanadische Forscherin. Auffallend seien vor allem neurologische Symptome und diese betreffen jeden Vierten der untersuchten Personen.

Einer von vier Covid-19-Erkranken entwickelt neurologische Störungen. Das ist das Ergebnis einer Studie des New York’s Cold Spring Harbor Laboratory, das 185 Millionen dokumentierte Covid-19-Fälle weltweit auswertete. Dieses Resultat sei „wirklich alarmierend“, sagte die kanadische Medizinerin Dr. Joss Reimer, die in der Provinz Manitoba die Impfkampagne leitet.

Reimer fügte hinzu, dass diese Symptome vor allem unter den Patienten verbreitet seien, die während ihrer Akuterkrankung in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, also schwere Verläufe entwickelt hatten. Aber auch unter Covid-19-Fällen mit leichter Symptomatik würden auffällig viele Fälle mit bleibender kognitiven Dysfunktion beobachtet.

Mit kognitiver Dysfunktion sei gemeint, dass Betroffene „anhaltende Konzentrationsschwierigkeiten entwickeln, Probleme mit verbalem oder nonverbalem Lernen haben, unter dem Verlust des Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnisses und vielen anderen Symptomen leiden, die mit dem Gehirn zusammenhängen – all das kann ihr tägliches Leben zu Hause, in der Schule und am Arbeitsplatz erheblich beeinträchtigen“, erläuterte Reimer bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

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Die beschriebene Symptomatik werde als Kognitives Long-Covid-Syndrom oder Covid Fog bezeichnet, ergänzte die Medizinerin. Zu den Beschwerden der Betroffenen gehörten auch Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen und Müdigkeit.

Insbesondere bei schweren Verläufen mit einer nervenentzündlichen Reaktion sei ein direkter Zusammenhang erkennbar. Dabei schwelle Gehirngewebe an. „Das könnte erklären, wie Covid Fog entsteht“, sagt Reimer.

Reimer mahnte die Menschen, sich so gut wie möglich vor Covid-19 zu schützen. Das sei auch der beste Schutz vor Long Covid.

Leider gibt es noch keine sichere Datenlage, inwieweit die Impfung vor Long-Covid schützt. Experten verweisen aber darauf, dass eine Impfung vor einer Infektion und insbesondere vor schweren Verläufen und damit vor allgemeinen Schäden schützt, die bei hospitalisierten Patienten beobachtet werden. Darunter dürfte auch die nervenentzündliche Reaktion und die Hirnschwellung fallen.

Allerdings wurden Covid Fog und andere Long Covid Symptome auch nach milden Verläufen beobachtet. Insbesondere mit der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante ist noch völlig unklar, welche Konsequenzen das langfristig haben wird.

Gemäß Robert Koch-Institut (RKI) zählen längerfristige, gesundheitliche Schäden infolge einer Covid-19-Erkrankung als Long-Covid. In diesem Zusammenhang wurden Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Geruchs- und Geschmacksstörungen, kognitive Beeinträchtigungen, depressive Verstimmungen sowie Schlaf- und Angststörungen dokumentiert.