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Antikörpermedikament wird Notfallzulassung entzogen

Dem Antikörper-Medikament Bamlanivimab hat die US-Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung für die Covid-19-Behandlung entzogen. Bei dem vom US-Pharmaunternehmen Eli Lily entwickelten Medikament handelt es sich um ein sogenanntes monoklonalen Antikörper. Dieses war im November für die Behandlung von milden bis moderaten Covid-19-Erkrankungen bedingt zugelassen worden.


Wirkungslos bei Mutationen?

Es habe sich nach der Auswertung weiterer Daten herausgestellt, dass besonders Mutationen resistent gegen diesen Antikörper sind. Somit übersteigen die Risiken aller Wahrscheinlichkeit nach den Nutzen, sollte das Medikament allein eingesetzt werden. Die Zulassungen für alle anderen, auch kombinierbare Antikörperpräparate, würden aber aufrechterhalten. Wenn es zusammen mit dem Antikörpermittel Etesevimab verabreicht wird, dann bleibt die Zulassung erhalten.

Hergestellt werden die monoklonalen Antikörper im Labor. Sie sollen das Coronavirus außer Kraft setzten. Dabei bedeutet monoklonal, dass alle eingesetzten Antikörper gleich sind und somit das Virus an einem fest definierten Ziel angreifen. Und dieser Ansatz ist immer ähnlich. Ein natürlicher Antikörper wird dabei von den Forschern als Vorbild genommen. Diese stammen unter anderem von Corona-Genesenen, sie entschlüsseln diese im Labor und bauen es in großen Mengen nach.

Solche Präparate sind in den USA schon länger im Einsatz, derzeit läuft bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ein Prüfverfahren. Der Pharmakonzern Roche hat erst in der letzten Woche mitgeteilt, dass eine Kombination aus Antikörpermitteln von Casirivimab und Imdevimab das Risiko für eine symptomatische Corona-Infektion um etwa 81 Prozent verringern könnte.

An Hunderten Medikamenten gegen Covid-19 werde derzeit geforscht. Eine entscheidende Änderung in der Pandemie könnte ein zuverlässiges Heilmittel sein, denn so würden weniger Menschen schwer erkranken. Aber auch Todesfälle ließen sich somit verhindern. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass man Viren schwerer beikommen kann als anderen Erregern.

Zum Ende das Januar hatte die Bundesregierung mitgeteilt, dass sie 200.000 Dosen von verschiedenen Antikörperpräparaten für rund 400 Millionen Euro einkauft hat. Allerdings kommt zum Beispiel das Mittel Bamlanivimab in der Realität kaum zu Einsatz, wie der Infektiologe Clemens Wendtener von der München Klinik feststellte. „Das ist nicht der Blockbuster, der ständig aus dem Apothekenschrank gezogen wird.“ Nur ganz bestimmten Patienten dürfe dieses Mittel überhaupt verabreicht werden. Es könne unter anderem eine schwere Immunreaktion auslösen und zu einem allergischen Schock reichen.