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Aufstand gegen RKI-Pläne zu Schul-Quarantäne

Mit einem Blick auf das nächste Schuljahr hat das Robert-Koch-Institut Empfehlungen für neue Regeln herausgegeben. Eine gesamte Klasse solle so nach Ansicht der Experten in Quarantäne gehen, wenn nur ein positiver Fall mit Corona auftritt. In den Ländern kommen diese Vorschläge erwartungsgemäß nicht gut an.

Mit einer neuen Empfehlung startet das Robert-Koch-Institut in das neue Schuljahr. So sollen bei nur einem Corona-Fall in einer Klasse alle Schüler und Schülerinnen in Quarantäne gehen. Die Zustimmung zu dieser Idee hält sich aber sehr in Grenzen, denn dadurch droht ein endloser Unterrichtsausfall.

Heftige Kritik am Vorschlag zur drohenden Klassen-Quarantäne in Schulen

In einem Bericht dazu schreibt die „Bild“-Zeitung, dass es von Seiten der Kultusminister:innen der verschiedenen Bundesländer heißt, dass man dem Vorschlag des RKI nicht folgen werde. Karin Prien, Kultusministerin von Schleswig-Holstein fordert, dass es ausschließlich eine gezielte und nur auf das absolute Minimum reduzierte Quarantäne an Schulen geben soll. Dieser Meinung ist auch ihr Amtskollege aus Sachsen, Christian Piwarz. Es handele sich bei der Klassen-Quarantäne um eine „unverhältnismäßige Beschneidung des Rechts der Kinder auf Bildung“. Die Quarantäne müsse sich auf das engste Umfeld der Betroffenen begrenzen, daher sei die Empfehlung des RKI als nicht sinnvoll zu betrachten, so die Meinung in Bremen.

Müssen Schülerinnen und Schüler, die vollständig geimpft sind, in Quarantäne?

Mit heftigen Konflikten zwischen Lehrern, Eltern und Schülern rechnen unterdessen auch die Schulleiter in Hinblick auf die nun angestrebten Quarantäne-Regeln. So sagte etwa die Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbands Deutschland, Gudrun Wolters-Vogeler: „Wenn es künftig einen positiven Corona-Fall in der Klasse gibt, müssen diejenigen in Quarantäne, die nicht doppelt geimpft sind. Die anderen dürfen hingegen im Präsenzunterricht bleiben und können sich weiterhin an schulischen Aktivitäten beteiligen. Das wird zu Spannungen führen“. In diesem Zusammenhang sei es für die Schulen auch sehr problematisch zu entscheiden, wie mit Kindern und Jugendlichen umzugehen sei, wenn diese schon vollständig geimpft sind. Wolters-Vogeler sieht darin rechtliche Gründe aufkommen, da sie davon ausgeht, dass man einzelne Schüler nicht nach ihrem Impfstatus fragen dürfe.