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Aus für die Milka-Kuh: Große Supermarktkette wird Milka nicht mehr verkaufen

Wer zum Valentinstag auf Milka-Herzen oder andere Schokoprodukte von der „lila Kuh“ hofft, muss sich beeilen. Die gesamte Milka-Palette verschwindet bald aus den Regalen von zwei weit verbreiteten Supermarktketten.

Der Edeka-Konzern hat sich mit Milka nicht einigen können. Als Konsequenz verschwindet die zartschmelzende Schokolade aus den Regalen von Edeka Nord und Netto. Darüber berichtete das Chip-Magazin mit Bezug auf „Unternehmerkreise“. Eine Stellungnahme der beteiligten Konzerne liegt bis jetzt noch nicht vor.

Wie viele andere Lebensmittelhersteller fordert auch Milka eine Preiserhöhung, weil die Energie- und Rohstoff-Preise gestiegen sind. Die Ursachen sind vielfältig, die Konsequenz ist einfach: Entweder zahlt der Verbraucher mehr oder ein Produkt verschwindet. Die Einzelhändler dazwischen entscheiden bei Preisverhandlungen, ob sie die Konditionen der Hersteller akzeptieren oder nicht. Edeka wehrt sich nun gegen die Preiserhöhung von Milka und hat sich deshalb entschlossen, das Markenprodukt aus dem Sortiment zu nehmen. Der Branchenprimus baut damit Druck auf den Schokoladenhersteller auf. Ob dieser deswegen nachgibt, ist noch ungewiss.

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Edeka befindet sich seit Monaten im Kampf mit großen Lebensmittelherstellern. Zuletzt gab es ein regelrechtes Gefecht mit Granini. Zuerst verbannte der Supermarkt die Markensäfte aus den Regalen, weil man sich nicht auf den Preis einigen konnte. Für Edeka war das kein Problem. Die Eigenmarke Albi füllte die Marktlücke. Doch Granini schlug zurück und verklagte kurzerhand den Billig-Safthersteller. Vor Gericht konnte Granini geltend machen, dass die Flaschenform von Albi zu ähnlich sei. Albi darf daher nicht mehr in den typischen Saftflaschen verkaufen. Wie der Streit weitergeht, ist noch offen.

Auch L’Oréal und Pepsi konnten oder wollten die Preisvorstellungen von Edeka nicht mehr akzeptieren. Zeitweise waren in einigen Regionen über 150 Artikel des Kosmetik-Marktführers verschwunden, darunter Essie, Garnier und L’Oréal Paris. Im Dezember erlitt der PepsiCo-Konzern dasselbe Schicksal. Sowohl die Getränke der Marken Pepsi, Lipton-Eistee und Schwip Schwap als auch Lay’s Chips wurden aus den Regalen der Supermarktkette verbannt.

Ähnliche Streitereien gibt es auch bei anderen Discountern. Der deutsche Lebensmittel-Einzelhandel verfolgt bislang eine strenge Preispolitik und hatte die Produzenten damit jahrelang im Griff. Große Preissteigerungen konnten damit oft verhindert werden. Zum Vergleich: Laut Bundesamt für Statistik sind die Lebensmittelpreise in der Schweiz um rund 51 Prozent höher. Insgesamt liegt Deutschland in Sachen Lebensmittelpreise im europäischen Mittelfeld.