Kategorien: News

Christian Drosten: Corona wird sich in naher Zukunft komplett wandeln

Es sind inzwischen gut 18 Monate, in denen uns die Pandemie im Würgegriff hat. Doch wie wird es in Zukunft aussehen? Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich immer mehr endemisch entwickeln wird, also regelmäßig wiederkehren wird. Dies ist dann vergleichbar mit der jährlich auftretenden Grippewelle. Doch leider wird sich diese Situation in Deutschland nicht so schnell einstellen, denn dafür ist nach Ansicht des Virologen Drosten die Impfquote im Land viel zu gering. Doch stehen in einem Land auf dem europäischen Kontinent die Chancen dafür sehr gut.

Der Berliner Virologe Christian Drosten ist der Ansicht, dass sich aus der Pandemie in der nächsten Zeit eine Endemie entwickeln könnte. Einige Länder werden schon in den nächsten Monaten diese Punkt erreichen, sagte der in einem Interview mit der „Zeit“. So sieht er unter anderem Großbritannien als eines der ersten Länder, die in diesen Zustand übergehen könnten. Für Deutschland hingegen ist er eher verhalten, was dieses Ziel betrifft.

Um dieses Ziel erreichen zu können, waren in der Bundesrepublik zu wenig Menschen mit dem Virus infiziert. Großbritannien hatte längere Zeit mit hohen Infektionszahlen zu kämpfen, aber sie haben auch den entscheidenden Vorteil, dass viel mehr Menschen im Land geimpft sind als hierzulande. Die dadurch auftretende Immunitätslücke lässt sich bis zu den kalten Monaten des Jahres auch nicht mehr schließen. Eine Endemie tritt dann ein, wenn Krankheiten regelmäßig wiederkehren und mittels einer Immunisierung in Schach gehalten werden können, etwa bei der Grippe.

Für den Winter sieht Drosten daher gute Chancen, dass eine Nachdurchseuchung nach der ersten Durchimpfung erfolgen wird. Doch die Bundesrepublik ist von diesem Zustand noch meilenweit entfernt.

In dem Interview sagte Drosten dann auch, dass er davon ausgeht, dass sich das Virus immer weiter wie anderen Coronaviren verhalten wird und sich in Zukunft weiter abschwächen werde. Dann wird es in den meisten Fällen lediglich zu einer geringfügigen Erkältung im Rahmen einer Ansteckung kommen. Aber ein gewisser Unsicherheitsfaktor bleibt, denn Sars-CoV-2 hat inzwischen bewiesen, dass doch immer wieder mit Überraschungen zu rechnen ist.

Derweil sinkt die Bereitschaft zu einer Impfung im Land immer weiter. Die Impfwoche, die von der Bundesregierung ausgerufen wurde, hat bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Selbst die Möglichkeit, dass nun auch mit dem Segen der STIKO Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geimpft werden dürfen, brachte keine Verbesserung der Situation.