Die Weltgesundheitsorganisation hat eindeutig klargestellt, dass es auch in Zukunft immer wieder Pandemien geben wird. Um diese künftig genauer untersuchen zu können, setzt selbe nun einen Beirat ein. Und dann soll auch ein alter Bekannter aus Deutschland mit dabei sein: der Virologe Christian Drosten. Sowohl im gesellschaftlichen wie auch im politischen Bereich ruhen eine Menge Hoffnungen auf ihm und seinen Kollegen.
Dieser Vorschlag kommt einem Ritterschlag gleich. Die WHO will einen neuen Beirat zur Erforschung künftiger Pandemien installieren und hat den Berliner Virologen Christian Drosten als ein Mitglied vorgeschlagen. Innerhalb dieses Expertengremiums sollen dann Studien zu Ursprüngen von Pandemien sowie Epidemien erarbeitet werden. Insgesamt sind von der Gesundheitsorganisation mit Sitz in Genf 26 Personen vorgeschlagen worden. Diese kommen aus verschiedensten Ländern.
Wie der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan aber von vorherein klarstellte, habe es keinerlei Überlegungen bezüglich der politischen Gesinnung bei der Auswahl der Personen gegeben. Doch steht den Mitgliedsländern bis zum Ende des laufenden Monats die Möglichkeit zur Verfügung, sich zu diesen Vorschlägen zu äußern. Gedacht ist dieser Beirat als Reaktion auf die Verschleppung der Ursachenforschung zum Coronavirus durch China, wo in der Stadt Wuhan das Virus erstmals nachgewiesen worden war.
Um diesen Ursprung genauer untersuchen zu können, waren aber erst mit zwölf Monaten Verspätung internationale Experten in das Land gelassen worden. Kritik gibt es von vielen Seiten, denn es liegt die Vermutung nahe, dass Informationen zurückgehalten oder verfälscht weitergegeben werden. Die Retourkutsche aus China ließ dementsprechend nicht lange auf sich warten. Andere Länder würden zusammen mit den USA die Pandemie für politische Attacken missbrauchen, hieß es dazu aus Peking.
Mit dem neu gegründeten Beirat will die WHO künftig politische Auseinandersetzungen weitestgehend vermeiden. Untersuchungen sollen durch die Experten vorbereitet werden und dann geräuschlos über die Bühne gehen. Dazu sagte der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus: „Es liegt in der Natur der Dinge, dass neue Viren mit dem Potenzial, Epidemien oder Pandemien auszulösen, auftauchen“. Daher werde das derzeitige Pandemiegeschehen auch nicht das Letzte in der Menschenheitsgeschichte sein. „Zu verstehen, wo neue Pathogene herkommen, ist die Voraussetzung dafür, künftige Ausbrüche mit epidemischem oder pandemischem Potenzial zu verhindern.“
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