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Corona: Die Infektion läuft sich in Hotspots tot

Wie es scheint, stabilisiert sich die Inzidenz in der gesamten Bundesrepublik bei einem Wert von rund 450. Es zeichnet sich nach Ansicht von Experten eine Ebene ab, bei der sich die Infektionszahlen zwar auf einem hohen Niveau befinden, diese aber allem Anschein nach nicht weiter steigen.

Mit dieser Erkenntnis stellt sich nun aber die Frage, ob es sich dabei um eine Trendwende, also eine gute Nachricht oder eher um düstere Aussichten handelt. In den vergangenen Tagen hatten sich die Neuinfektionen allem Anschein nach stabilisiert, auch wenn dies auf einem sehr hohen Niveau passierte. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte dazu der Epidemiologe Klaus Stöhr: „In den Hotspots rennt sich die Infektion langsam tot. Das heißt nicht, dass jetzt gleich der Abwärtsschwung kommt, sondern dass sich die Situation auf hoher Ebene einpegeln wird, weil einfach nicht mehr genügend empfängliche Personen da sind. Aber es gibt immer wieder eine Populationsdurchmischung. Wir sehen tatsächlich, dass das exponentielle Wachstum nicht unendlich hochgeht.“

Gleichzeitig kommt es auch bei der Inzidenz zu einer Stagnation bei einem Wert von etwa 450 Infektionen pro 100.000 Bewohner innerhalb von sieben Tagen. Doch kann von einer Entschärfung des Pandemiegeschehens noch keine Rede sein. Denn wenn das Niveau auch in den nächsten Wochen und Monaten rund um die 450 liegt, so ist nach Ansicht des Statistik-Professors Christian Hesse von der Uni Stuttgart davon auszugehen, dass die Corona-Sterblichkeit weitere 100.000 Todesfälle nach sich ziehen wird. Wörtlich genommen heißt dies dann, dass sich bis in den Frühling die Zahl der Todesfälle beinahe verdoppeln wird. Doch gibt der Statistiker Hesse zu bedenken, dass es derzeit noch nicht absehbar ist, ob es auch in Zukunft solch hohe Inzidenzen geben wird. Einige Epidemiologen gehen zumindest davon aus.

Ein besonderes Augenmerk zur Senkung der Inzidenzen liegt nun auf den zusätzlichen Impfungen. In den vergangenen Wochen kam es zu einer erhöhten Impftätigkeit in der gesamten Bundesrepublik. Daraus hat sich ergeben, dass mittlerweile 13 Prozent alle Impfberechtigten eine Booster-Impfung erhalten haben, ganze 69 Prozent zwei und 71 Prozent mindestens eine Impfung erhalten haben.

So sind allein am vorangegangenen Donnerstag weit über 800.000 Booster-Impfungen gesetzt worden. Doch Hesse sagt angesichts der gewaltigen Zahlen: „Das Tempo ist immer noch zu niedrig, um die bis Jahresende die ins Auge gefassten 25 Millionen Booster-Impfungen zu erreichen“.