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Totale Kehrtwende: Bundesregierung kippt Inzidenz-Werte – Inzidenzen jetzt komplett egal

Für die Beurteilung der Corona-Situation ist die Inzidenz als Indikator für Beschränkungen nicht mehr aussagekräftig genug, so die Überzeugung des Bundesgesundheitsminister. Dies liegt vor allem daran, dass immer mehr Menschen in Deutschland inzwischen vollständig geimpft sind.

Im Infektionsschutzgesetz ist noch immer die Sieben-Tage-Inzidenz von 50 festgeschrieben, auf deren Grundlage die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie festgelegt werden. Der Gesundheitsminister fordert daher, dass dieser Wert gestrichen wird und weitere Kriterien für Entscheidungen mit einbezogen werden müssen. Der CDU-Politiker begründet dies mit der immer weiter fortschreitenden Impfkampagne und der umfangreichen Vakzinierung der Bevölkerung. Die Inzidenz galt in der Vergangenheit vor allem für die ungeimpften Personen. Nun gelte es, den Wert aus dem Gesetz zu nehmen.

Schon länger sind verschiedene Bundesländer von der Inzidenz gemäß dem Infektionsschutzgesetz abgerückt und bestimmen die Maßnahmen über andere Kriterien. So sagte der Minister: „Deswegen ist mein Vorschlag, jetzt auch diesen Maßstab, diese 50er Inzidenz, aus dem Gesetz zügig zu streichen“. Eine Entscheidung darüber könne kurzfristig getroffen werden, auch noch vor der Bundestagswahl, die am 26. September stattfinden wird. Spahn bezeichnete in diesem Zusammenhang die Hospitalisierung als den neuen entscheidenden Parameter. Hier werden alle Behandlungen von Covid-19-Patienten in den deutschen Krankenhäusern erfasst.

Und die Zahlen sehen derzeit auch nicht gut aus. Schon seit mehreren Wochen ist eine Zunahme der noch immer geltenden Sieben-Tage-Inzidenz festzustellen. Lag der Wert vor einer Woche noch bei 36,2, so ist dieser am heutigen Morgen vom Robert-Koch-Institut mit einem Wert von 56,4 angegeben worden. In absoluten Zahlen heißt dies, dass insgesamt 3.668 Neuinfektionen mit dem Coronavirus durch die Gesundheitsämter innerhalb eines Tages registriert wurden. Gestorben sind im selben Zeitraum vier Menschen, genauso viele wie es in der vergangenen Woche waren.

Betroffen von den Neuinfektionen sind in erster Linie Menschen, die bisher noch nicht gegen das Virus geimpft worden sind. Aber auch Impfdurchbrüche werden immer wieder festgestellt, doch ist deren Anteil an der Hospitalisierung oder gar Behandlung auf der Intensivstation nur ein ganz kleiner Teil. Aus den vorliegenden Daten geht hervor, dass auf der Basis eines Impfdurchbruchs in Deutschland lediglich eine Person unter 60 an den Folgen gestorben ist. Zu Grunde liegen dabei Aufzeichnungen seit dem Februar dieses Jahres.