Corona-Medikament bekommt Notfallzulassung

Das Corona-Medikament Paxlovid von der US-Firma Pfizer hat grünes Licht für die Anwendung bekommen. Am gestrigen Mittwoch erteilte die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung. Dieses Mittel soll bei Corona-Patienten ab 12 Jahren dafür sorgen, dass es bei leichten Symptomen nicht zu einer Verschlimmerung der Krankheit kommt.

Verabreicht wird dieses Covid-19-Medikamtent erstmals in Pillenform. Es wird aller Voraussicht nach kostenlos sein, muss aber von einem Arzt verschrieben werden.

Um aus der Pandemie herauszukommen, sei dieses Medikament ein wichtiger Baustein, so der Präsident Joe Biden. Anfänglich werden rund 250.000 Dosen zur Verfügung stehen. Biden sagte dazu: „Da die Herstellung dieser Pille aufgrund des komplexen wissenschaftlichen Prozesses Zeit in Anspruch nimmt, wird die Produktion in den kommenden Monaten hochgefahren.“

Die Studie zu Paxlovid war vom Hersteller Pfizer in der letzten Woche noch einmal aktualisiert worden. Die Ergebnisse bei 2246 Erkrankten seien sehr positiv gewesen. Es wurden dabei Personen untersucht, bei denen ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bestand. Das Risiko einer Verschlimmerung der Symptome war im Vergleich zur Kontrollgruppe um 89 Prozent geringer, wenn mit der Behandlung spätestens nach drei Tagen nach den ersten Symptomen begonnen wurde. Selbst wenn es erstmals nach fünf Tagen gegeben wurde, konnten die schweren Erkrankungen noch immer um 88 Prozent niedriger gehalten werden.

Und das Präparat hat noch zwei weitere entscheidende Vorteile. Zum einen ist es in Tabletten-Form und kann damit um ein Vielfaches einfacher verabreicht werden und bei den untersuchten Patienten wurde darüber hinaus festgestellt, dass sich die Virenlast auf ein Zehntel des Ausgangswertes reduziert hat.

Pfizer hat inzwischen auch bei der Europäischen Arzneimittel-Behörde EMA Unterlagen zur Zulassung eingereicht. Gegenüber Medien erklärte Dr. Rolf Hömke vom Verband der forschenden Pharma-Unternehmen zum derzeitigen Stand: „Paxlovid ist derzeit im sogenannten Rolling-Review-Verfahren, das die EMA eingerichtet hat, um mit der Auswertung von Zulassungsunterlagen so früh wie möglich beginnen zu können. Derzeit weiß noch niemand, wann Pfizer alle Daten bei der EMA einreicht – und erst, wenn das passiert ist, kann das tatsächliche, beschleunigte Zulassungsverfahren beginnen.“

Um das Medikament auch in Deutschland bei Patienten anzuwenden, ist die Zulassung durch die EMA aber Voraussetzung. Und auch die Beschaffung durch das Bundesgesundheitsministerium ist dabei ein wichtiger Pfeiler. Auf Nachfrage war aus dem Ministerium zu hören, dass während der Zulassungsverfahren durch die EMA bereits mit den verschiedenen Unternehmen über die Lieferung von Medikamenten spreche. „Das BMG steht mit den Unternehmen in Verhandlung, um Kontingente für Deutschland zu sichern und zeitnah für die Versorgung zur Verfügung zu stellen.“