In der Corona-Pandemie ruhen derzeit eine Menge Hoffnungen auf dem neuen Medikament des US-Herstellers Pfizer. Doch nun berichten Medien über die Wahrscheinlichkeit, dass es zu schweren Nebenwirkungen kommen kann. Dies kann der Fall sein, wenn es zusammen mit anderen gängigen Medikamenten eingenommen wird.
Erst am 22. Dezember war das Covid-Medikament Paxlovid von den amerikanischen Behörden für die Behandlung von mittelschweren wie auch schweren Covid-Verläufen zugelassen worden. Verabreicht werden kann es Patienten, die älter als 12 Jahre sind. Das Pfizer-Mittel ist verschreibungspflichtig und sollte in einem Zeitraum von fünf Tagen nach dem ersten Auftreten von Symptomen den Patienten verabreicht werden.
Allerdings gibt es nun erste Warnungen, dass es zu schweren Nebenwirkungen bei der Anwendung kommen kann. Diese Möglichkeit besteht dann, wenn auch andere Medikamente eingenommen werden, etwa Blutverdünner, Antidepressiva oder Cholesterinsenker.
Wie der Sender NBC News berichtet, „besteht die größte Sorge darin, dass Ritonavir bei der Kombination von Paxlovid mit anderen Arzneimitteln, die ebenfalls durch das CYP3A-Enzym verstoffwechselt werden, die gleichzeitig verabreichten Arzneimittel auf toxische Werte ansteigen lassen könnte.“ Das Medikament des amerikanischen Unternehmens besteht aus einer Kombination von zwei Pillen.
Zum einen wird das Virostatikum Nirmatrelvir verwendet. Die zweite Pille mit dem Namen Ritonavir wird schon seit langen in der Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt. Dabei wird das CYP3A-Leberenzym unterdrückt, dass für den Abbau vieler Arzneimittel, so auch Nirmatrelvir, verantwortlich ist. Kommt es nun bei einem Covid-Patienten zur Anwendung von Paxlovid, dann ist Ritonavir dafür zuständig, im Körper den Abbau des aktiven antiviralen Arzneimittels zu verlangsamen. Auch soll dadurch der therapeutische Wirkstoffspiegel im Körper länger erhalten bleiben. Dies trägt dazu bei, dass die Wirkung sich besser entfalten kann und es zur Vermeidung von schweren Krankheiten kommt.
Besonders betroffen von einer Gefahr für Nebenwirkungen sind daher Menschen, die gleichzeitig auch noch andere Medikamente einnehmen, weil sie eh schon zu der Risikogruppe gehören. Dies sind Gerinnungshemmer, Antiepileptika, Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck, aber auch Medikamente, die bei Depressionen oder Angstzuständen verwendet werden. Möglich sind Nebenwirkungen aber auch, wenn eine HIV-Therapie, Krebs oder Erektionsstörungen vorliegen.
Im gleichen Atemzug weist der Sender NBC aber darauf hin, dass die genannten Wechselwirkungen, die durch die verschiedenen Medikamente auftreten, durchaus beherrschbar seien. Dies liegt zum einen daran, dass die Anwendung von Paxlovid für maximal fünf Tage erlaubt ist und Patienten ihren behandelnden Arzt über andere Medikamente informieren sollten.
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