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Delta-Variante verhindert dauerhafte Herdenimmunität

Es zeichnet sich immer mehr ab, dass ein ganz großes Ziel in der momentanen Corona-Krise nicht erreicht werden kann. Die Hoffnung auf eine Herdenimmunität rückt in immer weitere Ferne. Erste Stimmen halten dies sogar für einen Legende, doch müsse man sich insgesamt keine allzu großen Sorgen machen.

Inzwischen hat sich die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus fast auf der gesamten Welt als die vorherrschende Mutante durchgesetzt. Dies führt mittlerweile dazu, dass das Ziel einer Herdenimmunität nicht mehr möglich ist. Die Oxford Vaccine Group aus England hat über ihren Leiter, Professor Sir Andrew Pollard mitgeteilt, dass dieser Mythos lediglich auf Hoffnungen der Politik basieren. Der Forscher sagte dazu in einem Gespräch mit englischen Medien: „Das Problem mit diesem Virus ist, dass es nicht die Masern sind. Sind 95 Prozent der Menschen gegen Masern geimpft, kann das Virus nicht weiter übertragen werden“. Und weiter führte der Professor aus: „Die Delta-Variante wird weiterhin geimpfte Menschen anstecken. Und das bedeutet, dass jeder, der ungeimpft ist, dem Virus irgendwann begegnen wird – und wir haben nichts, was diese Übertragung stoppen könnte.“

Hinreichend nachgewiesen ist zum einen, dass schwere Krankheitsverläufe oder gar Todesfälle durch eine vollständige Vakzinierung erheblich reduziert worden sind. So hat sich das Risiko einer Infektion mit dem Virus um gut 49 Prozent gegenüber den nicht Geimpften reduziert. Zu diesen Erkenntnissen ist das Imperial College London im Rahmen einer React-Studie gekommen. Einschränkend ist zu erwähnen, dass dies die Altersklassen zwischen 18 und 64 Jahre betrifft. Zu den jüngeren oder älteren Personengruppen gibt es diesbezüglich noch keine verlässlichen Informationen. Auch können die Forscher keine Entwarnung geben. Es besteht noch immer die Gefahr, sich trotz Impfung mit dem Virus zu infizieren.

Aber auch in einem anderen Bereich bewahrt sich Professor Pollard eine kritische Einstellung. Das britische Boulevardblatt „Guardian“ zitiert den Forscher in Bezug auf die aufkommende Diskussion rund um die Auffrischungsimpfungen mit den Worten: “Der Zeitpunkt, an dem wir solche Booster verabreichen müssten, wäre der, wenn wir einen Anstieg der Krankenhausaufenthalte – oder Todesfälle – unter Geimpften sehen würden. Und das ist etwas, das wir im Moment nicht feststellen“.

Vielmehr sieht der Forscher für den Augenblick keinerlei Grund zur Sorge. Es läuft vermutlich darauf hinaus, dass auch in Jahrzehnten sich das Immunsystem des Menschen noch daran erinnern wird, dass es gegen das Coronavirus eine Sicherung erhalten hat. Geschützt ist man dann auch noch, wenn im Körper der Abbau von Antikörpern bereits vollzogen worden ist.