Von Adventsstimmung bis Totalausfall – in Deutschland herrscht das Weihnachtsmarkt-Chaos und immer mehr Bürgermeister klagen darüber, dass der Weg einer 2G-Lösung für die Märkte versperrt bleiben.
Der Städte- und Gemeindebund setzt sich für die 2G-Regel bei Weihnachtsmärkten und Karnevalsveranstaltungen ein. Diese Events würden „ja regelmäßig von privaten Veranstaltern durchgeführt“ und es stehe diesen frei, „von vorneherein auf 2G-Regeln zu setzen“, so Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. Clubs oder Kneipen praktizierten dies vielfach bereits jetzt, um ihren Besuchern Sicherheit zu geben.
Nach der Absage von Weihnachtsmärkten in Thüringen und Sachsen wird Kritik aus mehreren Städten des Landes laut. „Es ist nicht verhältnismäßig, als Reaktion auf die dramatische Situation Freiluftveranstaltungen für Geimpfte und Genesene zu verbieten, während Ungeimpfte in ihren Partykellern unkontrolliert feiern“, so Katja Wolf, Oberbürgermeisterin in Eisenach, gegenüber Medien.
Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar, äußerte sich ebenfalls: „Weshalb der Freistaat mit einem Verbot von Weihnachtsmärkten erst dann um die Ecke kommt, wenn sie fertig aufgebaut sind, ist nicht vermittelbar.“
Alle Händler seien bereit, die erforderlichen Hygieneregeln verantwortungsvoll mitzutragen. „Wenn sie jetzt wieder einpacken müssen, untergräbt das weiter die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz in der Pandemiebekämpfung.“ Es könne nicht sein, dass der Landesregierung als Belohnung für eine knapp 80-prozentige Impf-und Genesenenquote in Weimar nichts Besseres einfällt, als den weihnachtlichen Markt zu verbieten, sagte Kleine weiter. „Wieso ein 2G-Angebot im Außenbereich ein untragbares Risiko darstellen soll, ist für mich auch aus Infektionsschutzsicht nicht nachvollziehbar.“
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner hatte die Absage der Weihnachtsmärkte unter anderem damit begründet, dass „Weihnachtsmarkt-Tourismus“ aus Sachsen und Bayern unterbunden werden soll.
Das Problem dürfte es auch in anderen Regionen geben. In Brandenburg dürfen keine Weihnachtsmärkte mehr eröffnet werden, bestehende müssen schließen. In Berlin aber nicht. Dort können Weihnachtsmärkte weiterhin unter 2G-Bedingungen stattfinden, in dem Fall haben nur noch Geimpfte und genesene Menschen Zutritt – das ist aber keine Bedingung. Darauf verständigte sich der Senat am Dienstag.
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