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Der Karnevalssaison droht die komplette Absage

Laut einem Medienbericht hat sich Gesundheitsminister Jens Spahn von der CDU dafür ausgesprochen, in der Saison 2020/2021 den Karneval in der gesamten Bundesrepublik ausfallen zu lassen.

Unter Berufung auf Teilnehmer eine Telefonschalt-Konferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestages hatte zuerst die aus Düsseldorf stammende „Rheinische Post“ über das Gedankenspiel berichtet. Demzufolge soll Spahn am Dienstag gesagt haben: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es.“

Ein erster Gesundheitsminister hatte zuvor schon Ende Juli eine Absage von Saal-Karneval ins Spiel gebracht. So forderte Erwin Rüddel, Chef des Gesundheitsausschusses im Bundestag und selbst gestandener Karnevalist (Vorsitzender der „Wenter Klaavbröder“ und seit Jahrzehnten Präsidiumsmitglied eines großen Karnevalsverbandes im Rheinland): „Zum Schutz des Ehrenamtes und zum Erhalt des rheinischen Brauchtums sowie zum Schutz der Bevölkerung muss der Karneval zumindest für 2020 jetzt schnell abgesagt werden. (…) Karneval in Heinsberg und die Ereignisse am Ballermann sind der Beleg dafür, dass Abstandsregeln in Verbindung mit Alkohol nicht funktionieren.“

So sagte der Politiker auch, dass gerade die Bundesländer Rheinland, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Saarland gemeinsam die Entscheidung treffen sollten, den für den November geplanten Karneval abzusagen und abzuwarten, was die weitere Entwicklung der Pandemie mit sich bringt.

Nun kommt ein deutliches Signal auch vom Bundesgesundheitsminister, dass zumindest für das Jahr 2021 mit einem Ausfall des Karnevals zu rechnen sein wird.

Denn zuletzt waren die Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland wieder erheblich gestiegen. 1390 neue Fälle meldeten die Gesundheitsämter am Montag an das Robert-Koch-Institut. Bereits seit mehreren Wochen liegen die Zahlen der Neuinfektionen wieder deutlich über der Schwelle von 1000.

Sorgen macht sich daher auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Wir stehen mitten in der Pandemie. Das Virus ist da, auch wenn es nicht sichtbar ist. Einen Impfstoff gibt es noch nicht, ein Medikament auch nicht. Deshalb sehen wir jetzt auch, dass gestiegene Mobilität und mehr Kontakte der Menschen untereinander zu erhöhten Fallzahlen führen.“
Und weiter sagte die Kanzlerin am Dienstag in Düsseldorf: „Wir haben eine Verdopplung der Fälle deutschlandweit in den letzten drei Wochen. Das ist eine Entwicklung, die so nicht weitergehen sollte, sondern die wir eindämmen sollten“.