Drohende Entlassungen bei Impf-Verweigerung bringt Mitarbeiter zum Umdenken

Nun wird es für immer mehr Mitarbeiter in großen Unternehmen in den USA schwierig, ihren Job zu behalten, wenn sie nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Und scheinbar zeigt diese strikte Firmenpolitik erste Erfolgen, denn ein Umdenken erfolgt zum Beispiel bei den Mitarbeitern der Fluggesellschaft United. So würden dann doch nicht so viele Mitarbeiter entlassen, wie anfänglich gedacht.

Bei der US-Fluggesellschaft United Airlines muss derjenige gehen, der sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen will. Allein diese Ankündigung scheint viele Mitarbeiter zu einem Umdenken zu bewegen. Daher werden derzeit nicht die bisher geplanten 593 Beschäftigten entlassen, sondern lediglich 320.

Bereits am Anfang des August hatte das Unternehmen mit seinen 67.000 Beschäftigten angekündigt, dass eine Impfung von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Inland erwartet werde. Auch ist dies entsprechend nachzuweisen. Nun folgte auf die Drohung die Umsetzung und es wurde am Dienstag bekanntgegeben, dass 99,5 Prozent alle Beschäftigten geimpft seien. Diejenigen, die sich weiterhin dagegen aussprechen, werden nun entlassen. Allerdings schränkte United ein, dass Ausnahmen für Menschen gelten, die sich aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen nicht impfen lassen können.

Gleiches gilt seit dem August auch bei einem der größten Fleischproduzenten. So hat Tyson Food am Donnerstag mitgeteilt, dass mehr als 100.000 Beschäftigte inzwischen mindestens einmal gegen das Virus geimpft seien. Das Unternehmen fördert sogar die Impfung und zahlt jedem Beschäftigten eine Belohnung von 200 Dollar und gibt ihnen vier zusätzliche Stunden frei. „Wir glauben, dass die Impfung das Effektivste ist, was unsere Teammitglieder machen können, um sich selbst, ihre Familien und die Gemeinden zu schützen, wo wir arbeiten“, so ein Unternehmenssprecher.

Bis zum 1. Februar erwartet der Telekommunikationskonzern AT&T, dass alle Mitarbeiter, die in der Gewerkschaft CWA organisiert sind, geimpft sein müssen. Ausnahmen werden lediglich im Rahmen von speziellen Genehmigungen gemacht. Noch weniger Zeit haben Mitarbeiter in Führungspositionen. Hier gilt die Grenze vom 11. Oktober.

Darüber hinaus gibt es vergleichbare Regelungen unter anderem bei Chevron, Microsoft und Morgan Stanley. Von Seiten der US-Regierung gibt es Planungen, wonach Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern dafür Sorge zu tragen haben, dass alle Beschäftigten geimpft oder getestet werden.

Und die Unterstützung dafür ist durchaus gegeben. So befürworten immerhin 60 Prozent der im Rahmen einer Umfrage interviewten Führungskräfte eine solche Regelung, doch erscheint ihnen die Umsetzung als „schwierig“ oder gar „sehr schwierig“. Kritik kommt von Gewerkschaftsseite, denn es stehen durchaus gesundheitliche Gründe zur Diskussion. Abgelehnt wird dieser Vorschlag von führenden Mitgliedern der Republikanischen Partei.