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Eilmeldung: Nachbarländer stoppen Impfung wegen Nebenwirkungen

Wegen erhöhtem Risiko für bestimmte Nebenwirkungen schränken schwedische und dänische Gesundheitsbehörden die Impfkampagne ein. Der Impfstoff von Moderna wird vorerst nicht mehr an jüngere Menschen verabreicht. Die Betroffenen erhalten dafür den Impfstoff eines anderen Herstellers.

In Dänemark und Schweden werden junge Menschen nur noch mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer geimpft. Grund für die Entscheidung sind kanadische Studienergebnisse, wonach das Vakzin von Moderna ein höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen in sich birgt. Ein erhöhtes Risiko für diese nicht ganz ungefährliche Nebenwirkung wurde vorwiegend bei Jungen und Männern unter 30 Jahren beobachtet.

Die Gesundheitsbehörden in Schweden reagierten nun zuerst auf die Entwicklung. Demnach werden dort vorerst nur noch Menschen die mindestens 30 Jahre alt sind, mit dem Vakzin von Moderna geimpft. Die Impfbeschränkung besteht vorerst bis zum 1. Dezember. Die Behörden empfehlen den Betroffenen auf das Präparat von Biontech/Pfizer auszuweichen.

Wenig später verkündeten die dänischen Gesundheitsbehörden einen ähnlichen Beschluss. In Dänemark werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ab sofort nur noch mit Biontech/Pfizer geimpft.

In beiden Fällen sprachen die Gesundheitsbehörden von einer Vorsichtsmaßnahme. Die Ergebnisse aus Kanada zeigen zwar, dass Moderna häufiger im Zusammenhang mit Herzmuskelentzündungen beobachtet wurde als mit Biontech/Pfizer, aber es handele sich nach wie vor um eine seltene Nachwirkung der Corona-Impfung. Außerdem habe die Mehrheit der Erkrankten nur milde Gesundheitsprobleme gezeigt und sich schnell erholt.

Zu ähnlichen Beobachtungen kam auch Israel, wo vor allem mit Biontech/Pfizer geimpft wurde. Zwischen Dezember 2020 und Mai 2021 registrierten die israelischen Behörden 275 Fälle von Herzentzündungen unter insgesamt fünf Millionen Geimpften. Auch hier wurden 95 Prozent der Fälle als mild eingestuft und die meisten Patienten wurden nach weniger als vier Tagen wieder aus der stationären Behandlung entlassen. „Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen“, wird die Mitteilung des israelischen Gesundheitsministeriums zitiert. In Israel wird die Impfung bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren trotz dieser Erkenntnisse fortgeführt, da der Nutzen der Immunisierung gegen Covid-19 dem Risiko einer Herzmuskelentzündung überwiege.

US-Behörden ermittelten, dass die Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen im Zusammenhang mit der Impfung meist wenige Tage nach der zweiten Dosis auftreten. Die Experten ermittelten eine Quote von 13 Fällen auf eine Million Impfungen, was geringer ist als die Zahl in Israel.