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Es ist undenkbar, dass Bitcoin nicht manipuliert ist

Wie wir kürzlich berichtet haben, untersucht das amerikanische Justizministerium Bitcoin wegen dem Verdacht auf Marktmanipulation. Die Bitcoin-Community stellt sich nun die Frage: Was wird herauskommen? Gibt es Manipulation oder nicht?

Für erfahrene Wertpapier-Anleger ist die Antwort eigentlich klar. Natürlich sind die Preise der Kryptowährungen manipuliert. Das Ausmaß ist natürlich noch offen, aber es dürfte sich um signifikante Manipulationen handeln. Aber warum sind wir darüber so sicher? Dafür gibt es eine Reihe von Gründen:

1. Mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen lässt sich viel Geld verdienen, wie die Marktkapitalisierung und auch die Kursentwicklung der Vergangenheit zeigt. Das ermutigt eine Manipulation, denn diese ist folglich potenziell sehr lohnend: D.h. es kann signifikant Geld verdient werden.

2. An den Wertpapiermärkten gibt es zahlreiche, ausgefeilte Regularien und Kontrollmechanismen, die Marktmanipulation verhindern oder zumindest aufdecken sollen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Manipulationen, nicht weniger wie bei den Leitzinsen (LIBOR) oder bei Währungen (Warum? Siehe 1.). Bei den Kryptowährungen fehlen diese Schutzmechanismen und Regularien. Folglich ist es mehr als naheliegend, dass einige Akteure diese Lücken nutzen.

3. Es gibt einige Bitcoin- bzw. Kryptoanleger, die riesige Positionen halten (sogenannte Wale). Diese extrem großen Positionen beinhalten einen enormen Anreiz Preise nach oben zu treiben, denn für die Wale sind riesige Summen zu gewinnen.

4. Sämtliche Miner haben einen hohen Anreiz an steigenden Kursen, und sie sind gleichzeitig diejenigen, die die Blockchain “bauen”.

5. Trading Bots sind sehr populär, u.a. auch im Preisdifferenzen mit Arbitrage-Geschäften auszunutzen. Immer dann, wenn Arbitrage-Geschäfte möglich sind, ist es natürlich sehr attraktiv, diese Arbitrage-Gelegenheiten durch Beeinflußung der Märkte selbst zu schaffen.

6. Zahlreiche Krypto-Börsen sind in Steueroasen registriert oder veröffentlichen überhaupt keine physische Adresse. Damit entzieht man sich etwaigen Strafverfolgungen. Warum sollte man also nicht manipulieren, wenn es keine (strafrechtlichen) Konsequenzen gibt?

Vor dem Hintergrund dieser Fakten ist es wenig überraschend, dass Manipulationen vorliegen. Wie reagieren die Märkte, wenn die Manipulationen an das Tageslicht kommen? Es wäre mit Sicherheit erschreckend, wenn der Kryptomarkt darauf überrascht reagieren würde. Denn das würde eine enorme Naivität der Kryptoanleger hindeuten.

Das bedeutet jedoch leider noch nicht, dass der Markt einen Boden erreicht hat. Letztlich wird die Manipulationsuntersuchung weitere Probleme von Kryptowährungen aufzeigen, was wiederum die Verbreitung der Kryptos sowohl hinsichtlich neuer Investoren als auch hinsichtlich der Akzeptanz als Zahlungsmittel weiter ausbremsen wird. Der Grund für eine erneute Rallye muss erst noch gefunden werden.