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Eskalation an der Teststation

Nun hat es den ersten richtigen Zoff bei einem Corona-Test für Reiserückkehrer gegeben. Am Berliner Flughafen in Tegel hat es am Sonntag einen Zwischenfall an der Corona-Teststelle gegeben und musste daher vorzeitig geschlossen werden. Der Grund dafür war ein tätlicher Angriff auf einen Mitarbeiter an der Teststelle, wie der Vorstand der Berliner Charité, Ulrich Frei, am Abend mitgeteilt hatte.

Angebahnt hatte sich das gesamte Chaos schon, als ein Test für eine Person verweigert wurde, da diese keinen Anspruch auf das kostenlose Angebot hatte. Frei erläuterte: „Die Situation eskalierte leider“. Der gereizte Urlaubsrückkehrer habe daraufhin den Mitarbeiter der Charité angegriffen.

Drei Stunden früher als für gewöhnlich üblich sei daher die Teststelle schon um 18 Uhr geschlossen worden. Von 8 bis 21 Uhr werde sie aber am heutigen Montag wieder geöffnet haben.

Der „Berliner Tagesspiegel“ hat in einer ersten Information darüber berichtet, dass eine Familie mit den Mitarbeitern der Universitätsklinik Charité in einen Streit geraten war und diese offenbar weggestoßen haben. Der Grund für diese Auseinandersetzung war wohl, dass die Familie am Flughafen umgehend einen Corona-Test verlangt hätten. Da sich diese Personen aber schon seit neun Tagen in Berlin aufhielten, hatten sie keinen Anspruch auf einen kostenlosen Test mehr. Vorher soll die gesamte Familie in der Türkei gewesen sein.

Für Unmut und Debatten hatten die Tests schon zuvor bei den Urlaubern gesorgt. Laut der „Bild am Sonntag“ sollen trotz einer Testpflicht für Rückkehrer aus sogenannten Risikogebieten am Freitagabend keine Tests vorgenommen worden sein. 170 Reisende, die mit einer Maschine aus Mallorca kamen, seien nicht untersucht worden, da das Testzentrum am Flughafen in Tegel bereits geschlossen hatte. Der Bericht ist aber von Seiten der Charité nicht bestätigt worden.

Unterdessen wies die Flughafengesellschaft darauf hin, dass sich Einreisende nicht nur am Flughafen testen lassen können. Auch Vertragsarztpraxen sind dafür vorgesehen. Die Schließung am Sonntag verteidigte Frei hingegen. „Als Vorstand Krankenversorgung ist es meine Aufgabe, mich schützend vor die am Sonntag freiwillig arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen“, sagte er.

Gemäß einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums sind seit dem 8. August Test für Einreisende aus Risikogebieten verpflichtend vorgeschrieben. Liegt kein negatives Testergebnis vor, so müssen sich die Rückkehrer aus Risikogebieten für 14 Tage in eine Selbstquarantäne begeben. Eine zweiwöchige Quarantäne ist dann verpflichtend, wenn dieser Test positiv ausfällt.