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Experten halten vierte Corona-Impfung für nicht notwendig

Die Impfkampagne in Deutschland läuft noch immer recht zäh, gerade starten die Booster-Impfungen erst richtig durch. Seit den ersten Tagen des neuen Jahres hingegen wird in Israel schon die vierte Dosis des Corona-Impfstoffes verwendet.

Eine Empfehlung für Europa oder Deutschland ist allerdings noch lange nicht abzusehen. Und nun kommt noch hinzu, dass der Leiter der Abteilung für Impfstrategien der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), Marco Cavaleri, erste Zweifel an der Notwendigkeit für eine vierte Impfung geäußert hat. Ein Ansatz kann auf der Grundlage der derzeit vorhandenen Daten nicht unterstützt werden. Auf einer Pressekonferenz hatte er am Dienstag dazu gesagt, dass es zwar in Notfallplänen enthalten sein könnte, zusätzliche Auffrischungsimpfungen vorzunehmen, doch das es sich nicht um eine langfristige Strategie handelt, wenn Impfungen innerhalb von kurzen Abständen wiederholt werden.

Es kann sogar dazu führen, dass sich die Booster-Impfungen als negativ im Kampf gegen das Virus zeigen. Es könne nach Ansicht von Cavaleri das Immunsystem des Menschen durch immer wiederkehrende Impfungen überlastet werden. Auch besteht dann die Gefahr, dass es zu einer abnehmenden Impfbereitschaft in der Bevölkerung kommt.

Daher sieht er den Ansatz eher in der Suche und der Entwicklung eines geeigneten Impfstoffes, der auch in Zukunft die immer wieder auftretenden Varianten aktiv in Schach halten kann.

Hingegen hat eine Studie aus Israel im Zusammenhang mit der vierten Impfung gezeigt, dass sich binnen einer Woche die Zahl der Antikörper um bis das Fünffache erhöht hat, wenn es zu einer Verabreichung von Biontech /Pfizer kam.

Zwar sei dieser Anstieg zu begrüßen, reiche aber nach Aussagen der Leiterin dieser Studie, Professorin Gili Regev vom Gertner-Institut für epidemiologische Forschung, nicht aus. „Wir sehen einen bestimmten Anstieg der Antikörper, aber der Anstieg ist nicht sehr beeindruckend.“

Zudem hält es der Experte der EMA, Cavaleri, für möglich, dass es durch die Omikron-Variante, die sich überall rasend schnell ausbreitet, zu einer endemischen Lage kommen kann. Denn die Mutante wirke wie ein natürlicher Booster. „Wenn viele Menschen eine starke Immunität haben, könnte das der Weg zur Endemie sein.“