Gesetzliche Krankenkassen: Beiträge explodieren um Milliardenlöcher zu stopfen

Das nächste Jahr wird für Millionen Deutsche richtig teuer. Die Corona-Krise ist immer noch nicht ausgestanden und so haben auch die Krankenkassen mit explodierenden Kosten zu kämpfen. Und zum Januar schlägt sich dies dann auch in den Beiträgen für die Krankenversicherung nieder.

Und nun ist auch klar, um wieviel Prozent die Zusatzbeiträge steigen werden. Sofern es keine weitere Unterstützung der Kassen von Seiten der Regierung gibt, werden diese dann um bis zu 0,7 Prozent ansteigen. Insgesamt läge dann dieser Beitrag, der zu zahlen ist, bei durchschnittlich 2 %. Dies hat der Vizevorstandsvorsitzender der AOK, Jens Martin Hoyer bekräftigt. Zusätzlich zum regulären Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung, den sich die Arbeitnehmer mit den Arbeitgebern teilen, würde das mit 16,6 % des Bruttolohns auf der Abrechnung zu Buche schlagen.

Doch nicht nur von der AOK kommt eine Warnung. Die nicht unerhebliche Erhöhung der Beiträge hat der Chef der Barmer, Christoph Straub, mit den Worten begründet, dass Milliarden Euro in den Kassen fehlen würden. Von immerhin 1,9 Milliarden Euro ist dort die Rede.

Doch was heißt das für die Versicherten selbst? Wie hoch werden die zusätzlichen Beiträge dann im Monat bzw. auf das Jahr hochgerechnet steigen? Nimmt man einen Beschäftigten mit einem Bruttogehalt von 2000 Euro im Monat, so macht dies eine Steigerung von 7 Euro im Monat bzw. 84 Euro im Jahr. Und je höher das Gehalt ist, umso stärker steigt in diesem Fall dann auch der Gesamtbetrag. Bei 4000 Euro brutto bedeutet das schon 14 Euro/Monat oder 168 Euro/Jahr.

Doch warum steigen die Kosten bei den Krankenkassen so stark an, dass Milliarden fehlen? Mittlerweile hat sich das Niveau von Operationen, die in Krankenhäusern durchgeführt werden, wieder auf dem Stand, der vor der Pandemie normal war, erhöht. Eine Reduzierung dieser Zahlen gab es lediglich durch die gesetzlich verordneten Lockdowns. Parallel dazu hat sich das Niveau der Besuche bei Ärzten wieder normalisiert und die Aufwendungen für Physiotherapie sind um satte 14 Prozent angestiegen.

Schlussendlich zahlen die Kassen auch wieder den normalen Satz der Mehrwertsteuer bei den Medikamenten. Diese waren im vergangenen Jahr durch die Reduzierung der Steuerlast billiger geworden.

Die insgesamt notwendigen Zuschüsse, die die Krankenversicherungen in Deutschland benötigen, sollte nach Ansicht des Barmer-Chefs um satte 7 Milliarden Euro erhöht werden. Und dann zahlen die Versicherten doppelt, denn das Geld kommt aus den Steuern, die sie als Arbeitnehmer ebenfalls zahlen müssen.