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Gesundheitsminister kommen STIKO-Empfehlungen zuvor

Eine Corona-Impfung für Jugendliche und Kinder empfiehlt die Ständige Impfkommission des Bundes bislang nur unter sogenannten Risikopatienten. Und auch gibt es derzeit noch keinen Rat zu möglichen Booster-Impfungen, was die Politik nun dazu veranlasst, eigene Entscheidungen zu treffen.

Wie aus Medienberichten hervorgeht, sollen bei der Gesundheitsministerkonferenz am Montag durch die Bundesregierung und die Gesundheitsminister der Länder weitreichende Beschlüsse gefasst werden. Dies betrifft vor allem Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Sie sollen nach dem bisherigen Stand der Dinge dann unter anderem in Impfzentren sowie bei Haus-, Kinder- und Betriebsärzten durchgeführt werden. Zuerst hatte darüber die „Bild am Sonntag“ berichtet und sich dabei auf eine Vorlage zum Beschluss für diese Konferenz berufen.

Weiter berichtet das Blatt darüber, dass es Planungen der Länder gibt, an Universitäten, Berufsschulen und Schulen jungen Erwachsenen eine Impfung anzubieten. Zitiert wird die Vorlage mit den Worten: „Dies kann maßgeblich zu einem sichereren Start in den Lehr- und Lernbetrieb nach den Sommerferien beitragen“.

Enthalten ist in dieser Vorlage auch die Maßnahme, bereits in wenigen Wochen bei den Risikogruppen mit den ersten Auffrischungsimpfungen zu beginnen. Dies wird dann vor allem ältere Menschen, Pflegebedürftige sowie Personen, die über ein geschwächtes Immunsystem verfügen, ab September ermöglicht werden.

Hervorgehoben wird zudem, dass Personen, die in der Vergangenheit mit einem sogenannten Vektorimpfstoff gesichert wurden, sich nun im Rahmen der dritten Impfung bzw. zum zweiten Mal mit einem Vakzin aus dem Hause Pfizer und Biontech sichern zu lassen. Die mobilen Impfteams, die bereits zu Beginn der Impfkampagne im Einsatz waren, werden auch nun wieder in Pflegeeinrichtungen und Altenheimen unterwegs sein.

Bereits 900.000 Jugendliche geimpft

Für eine Erhöhung der Impfungen gegen das Virus vor allem bei Jugendlichen hatten sich in den letzten Tagen mehrere führende Politikerinnen und Politiker der SPD ausgesprochen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte so etwa die Co-Vorsitzende Saskia Esken: „Die Infektion selbst mag bei den meisten Kindern und Jugendlichen harmlos verlaufen. Doch auch bei ihnen gibt es die Gefahr von Long-Covid“.

Eine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren gibt es bislang von Seiten der Ständigen Impfkommission nicht. Lediglich Risikogruppen werden genannt. Eine Freigabe für die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna zur Verwendung in dieser Altersgruppe ist aber von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA bereits erfolgt. Eine Impfung ist für Kinder und Jugendlichen in diesem Alter mit dem Einverständnis der Eltern somit grundsätzlich möglich.

In einem Beitrag auf Twitter hat der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Samstag mitgeteilt, dass in Deutschland gut jeder fünfte Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 bereits mindestens eine Impfung erhalten habe. Umgerechnet sind dies gut 900.000 Personen.