Arbeitnehmer müssen sich auf härtere Einschränkungen einstellen und künftig einen Impf- oder Testnachweis vorlegen. Wer dies ab Mitte Oktober in Italien verweigert, kann suspendiert werden. Gehalt bekommen Betroffene auch nicht mehr.
Wer ab Mitte Oktober in Italien seiner Arbeit nachgehen will, muss dann entweder geimpft oder negativ getestet sein. Dazu wird dann ab dem 15. Oktober der „Grüne Pass“ Pflicht, sonst drohen Verweigern deftige Strafen. Der Gesundheitsminister des Landes sagte, dass nun die Pflicht für alle Arbeitnehmern im Lande gelte.
In Italien kann mit dem „Grünen Pass“ nachgewiesen werden, dass man geimpft ist oder in den letzten 48 Stunden negativ auf das Virus getestet wurde. Gesundheitsminister Speranza dazu: „Wir tun dies im Wesentlichen aus zwei Gründen: um diese Orte sicherer zu machen und um unsere Impfkampagne zu stärken.“ Vorgeschrieben war der Pass bislang bei Besuchen von öffentlichen Räumen sowie in Verkehrsmitteln im Land.
Mit bis zu eintausend Euro Strafe muss man rechnen, wenn man gegen diese Pflicht verstößt. Gegen diese Maßnahmen kam es in den vergangenen Tagen landesweit zu Protesten. Gleichzeitig droht eine Suspendierung vom Dienst, wenn man aufgrund des fehlenden Dokuments zu Hause bleibt. Aber auch Arbeitgeber sind dazu angehalten, diese Prüfungen durchzuführen, da sonst auch ihnen Strafen drohen. Bis zum Ende des Jahres gilt in Italien noch der Notstand, die Nachweis-Pflicht selbst tritt ab dem 15. Oktober in Kraft. Insgesamt sind nach Aussage des Verwaltungsministers Renato Brunetta 23 Millionen Arbeitnehmer davon betroffen.
Die Impfquote im Land liegt derzeit bei gut 75 Prozent und umfasst alle Einwohner ab 12 Jahre. Mit der Passregelung sollen noch mehr Menschen für eine Impfung mobilisiert werden. Verpflichtend ist diese bereits in medizinischen Berufen, doch sind wegen einer Verweigerung der Impfung bereits 728 Mediziner vom Dienst suspendiert worden.
Proteste gab es auch im Rahmen der Verabschiedung des Gesetzes. So hatten sowohl Gewerkschaften als auch die rechten Parteien gefordert, dass die Covid-Tests als Alternative zur Impfung kostenlos bleiben sollten. Doch wurde von der Regierung um Ministerpräsident Draghi lediglich eine Preisdeckelung bei den Tests beschlossen.
In Europa ist Italien aber nicht das einzige Land, welches einen Gesundheitspass eingeführt hat. Auch in Griechenland müssen alle Arbeitnehmer, die nicht geimpft sind, seit Mitte des Monats einen Nachweis vorlegen. Am Mittwoch wurde er zudem in Slowenien Pflicht. Italien war mit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen und musste 130.000 Tote im Zuge der Infektionen verkraften.
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