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Inflation in Supermärkten: Der große Preis-Hammer kommt

Die Inflation ist in aller Munde. Doch was jetzt passiert, ist gerade erst der Anfang. Auf einige Lebensmittel droht bald eine Preisexplosion von mehr als 30 Prozent. Das „Handelsblatt“ machte eine erschreckende Prognose.

Der Lebensmittelpreisindex der Welternährungsorganisation FAO ist auf 130 Punkte gestiegen. Das heißt im Klartext: Landwirtschaftliche Basisprodukte wie zum Beispiel Weizen sind im Vergleich zum letzten Jahr mehr als 30 Prozent teurer geworden. Das „Handelsblatt“ geht davon aus, dass diese Preissteigerung bald auch in deutschen Supermärkten spürbar wird und zwar zusätzlich zu den ohnehin schon gestiegenen Preisen.

„Die Rohstoffkosten steigen, die Frachtkosten steigen“, zitiert die Zeitung einen Branchenexperten. Es gebe kontroverse Gespräche zwischen Herstellern und Händlern. Auch in Deutschland, wo Händler wie Aldi und Lidl preisbestimmend das Ruder in der Hand halten, wird diese Entwicklung nicht zu ignorieren sein. „Die marktbeherrschenden Hersteller konfrontieren uns verstärkt mit Forderungen nach Preiserhöhungen, und als Druckmittel setzen sie teilweise auch Lieferstopps ein“, wird ein Edeka-Sprecher zitiert.

Besonders betroffen sind folgende Lebensmittel:

Weizenprodukte, also Nudeln, Brot und andere Backwaren
Weizenprodukte, insbesondere Nudeln leiden nicht nur unter wirtschaftlichen Verwicklungen wie der Containerkrise, sondern auch unter dem Wetter. Kanada, Hauptlieferant des Welt-Hartweizens hatte eine Ernte so schlecht wie zuletzt vor 20 Jahren. In Europa sieht es nicht viel besser aus. Weizen ist ein knappes Gut geworden und muss weit verschifft werden, bis er als Nudel auf unserm Teller landet. Maggi, Birkel und Buitoni kündigten deshalb bereits Preissteigerungen im zweistelligen Prozent-Bereich an. Die Discounter-Produkte werden mitziehen.

Kartoffelprodukte und andere Gemüsesorten
Auch die Kartoffelbauern klagen über eine schlechte Ernte 2021. Lokale Produkte sollten zwar von der Containerkrise verschont bleiben, aber auch hier wurden bereits Preiserhöhungen zur Diskussion gebracht. Spätestens wenn Verbraucher von Weizen- auf Kartoffelprodukte umsteigen, wird auch hier die Ware knapper, ergo teurer.

Fleischprodukte
Die deutschen Supermärkte beschlossen einheitlich, dass der Verkauf von Fleisch der Haltungsgruppe 4 in den nächsten vier Jahren beendet werden soll. Insbesondere Putenschnitzel, Rinderhack und gemischtes Hackfleisch sollen schon dieses Jahr vor Weihnachten im Preis steigen.

Bratfette und Öle
Nach Ermittlungen der „Chip“-Redaktion sind die Preise für Rapsöl um bis zu 30 Prozent gestiegen. Auch andere Ölprodukte verschwinden aus den Sonderangeboten der Discounter.

Backzutaten
Zur Adventszeit steigt die Nachfrage an Backwaren wie Butter und Ei. Hinzu kommen auch hier neue Tierschutz-Bestimmungen. Mit dem Ende des Kükenschredderns werden die Eier teurer – schätzungsweise um sechs Cent pro Ei.