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Ist Corona weniger gefährlich als bislang angenommen?

Seit Wochen ist es das Thema und die große Angst auf der Welt. Menschen schotten sich aus Angst vor dem Coronavirus komplett ab und fürchten soziale Kontakte, den Arbeitsplatz und ihr normales Leben.

Doch wie tödlich ist das Virus wirklich? Die renommierte US-Elite-Universität Stanford kommt nun in einer neuen Studie zu einem überraschenden Ergebnis. Corona ist nicht tödlicher als eine Grippe. Zwischen 0,12 und 0,2 Prozent und somit vergleichbar mit der Influenza. Mit Stand vom 29. April 2020 geht hingegen das Robert-Koch-Institut von einer Sterblichkeitsrate von 3,7 Prozent in Deutschland aus.

Doch was stimmt tatsächlich

Im Landkreis Santa Clara in Kalifornien suchten die Forscher der Universität nach Studienteilnehmern. 3300 Personen erklärten sich über Facebook bereit, sich auf Corona-Antikörper im Blut untersuchen zu lassen. Von den Probanden waren 4,1 Prozent mit dem Virus infiziert und damit 85-mal mehr als die offiziellen Zahlen der registrierten Fälle. Daraus ließ sich schließen, dass bis zu 81 000 Menschen in dem Landkreis bis zum 1. April eine Corona-Infektion hatte. Gemeldet wurden offiziell aber nur 95 Fälle. Daraus folgt eine deutlich niedrigere Sterblichkeitsrate von nur rund 0,12 bis 0,2 Prozent.

Deutscher Top-Virologe hingegen warnt: „Wir müssen vorsichtig sein!“

Heißt das am Ende, das viel Lärm um nichts gemacht wurde und Corona nicht so tödlich ist, wie angenommen? Professor Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg und einer der Top-Virologen in Deutschland warnt jedoch:

„Wir müssen sehr vorsichtig sein mit der Bewertung dieser Studie. Die Antikörper-Tests, die in Stanford angewendet wurden, haben Schwächen. Zum Beispiel weisen sie auch auf andere Viren aus der Corona-Familie hin, dadurch kann die Anzahl der positiven Tests größer erscheinen als sie ist.”

„Der grundlegende Unterschied zwischen der Grippe und Corona ist der Flächenbrand, der entstehen kann, wenn sich in kurzer Zeit zu viele Menschen infizieren. Bei der Grippe gibt es dieses Problem nicht, wir haben eine Impfung und viele Menschen haben eine Teilimmunität. Bei Corona gibt es noch keine flächendeckende Immunität. Wenn wir nun sagen: ‚Ach, so schlimm ist das doch alles gar nicht!‘ Und Maßnahmen wie Kontaktsperren zu früh gelockert werden und sich dann plötzlich zehn Millionen Menschen in Deutschland mit Corona infizieren, dann bricht unser Gesundheitssystem zusammen. Die schrecklichen Auswirkungen von so etwas sehen wir in New York und in Bergamo. Und vor diesem Szenario wollen wir uns in Deutschland schützen und daran ändern leider auch Studien zur Sterblichkeitsrate nichts“, so Schmidt-Chanasit weiter. Somit heißt es weiter durchzuhalten denn ein Ende des Corona-Virus und dessen Auswirkungen ist nicht in Sicht.

Die Studie selbst bewertet der deutsche Virologe hingegen grundsätzlich positiv: „Wir brauchen Studien zum Corona-Virus und dass die Sterblichkeitsrate möglicherweise geringer ist als gedacht, ist eine gute Nachricht, über die wir uns freuen können.“

Gut sei auch die Tatsache, dass vermutlich viel mehr Menschen bislang eine Infektion durchgemacht haben. „Wenn wir in Deutschland dahin kommen, dass 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung immun sind, dann wären wir schon sehr weit.“