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IT-Panne verursacht globalen Webseiten-Ausfall

Eine Internetstörung nimmt erschreckende Ausmaße an: Amazon, PayPal, Spotify und selbst Regierungsangebote sind betroffen. Aufgrund einer technischen Störung bei einem Cloud-Dienst, kam es international zu einem Ausfall etlicher Webangebote. Inzwischen ist das Problem offenbar behoben.

Viele Webseiten waren am Dienstagvormittag vorrübergehend nicht verfügbar. Wer die betroffenen Webseiten aufrief, sah teilweise anstatt der Inhalte eine Fehlermeldung. Das Problem erstreckte sich weltweit. Die bekanntesten, betroffenen Plattformen waren Twitter, Twitch, Amazon, Paypal, Reddit und Spotify. Die Fehler zeigten sich vielfältig. Bei Amazon betraf es nur einzelne Dienste, bei anderen Webseiten verschwanden die Bilder, wieder andere waren komplett offline. Der Fehler traf auch Nachrichtenseiten. Die Webseiten von „The Guardian“, der „New York Times“, der BBC oder CNN waren zeitweise nicht erreichbar. Sogar auf Regierungsseiten von Großbritannien wurden Ausfälle gemeldet. Für die Briten fielen während der Störung wichtige Bürger-Dienste aus, wie das Beantragen eines Personalausweises, die Speicherung eines Steuerformulars oder die Aktualisierung von Führerscheinen.

Die Websites deutscher Medien oder öffentlicher Einrichtungen waren offenbar nicht betroffen. Dennoch fielen die Probleme in Hamburg, München, Berlin, Düsseldorf und Frankfurt auf, wo sich mutmaßlich sehr viele Nutzer von Amazon und Co befinden. In Asien meldeten die Metropolen Singapur und Hong Kong Auswirkungen des Ausfalls.

https://twitter.com/t3n/status/1402210451556122626?ref_src=twsrc%5Etfw

Hintergrund für die Störung war ein technisches Problem beim Cloud-Computing-Netzwerk Fastly. Viele Webseiten von Firmen und Konzernen nutzen das Datennetz „Content Delivery Network“ (CDN) von Fastly, um Websites zwischen zu speichern. So werden die Daten schneller verfügbar und sind besser gegen Überlastungen geschützt. Wenn hier eine Störung vorliegt, wie heute geschehen, gehen dementsprechend viele Inhalte offline. Viele deutsche Unternehmen oder Institutionen können oder wollen die Dienste von Fastly aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht in Anspruch nehmen. Deshalb hielten sich die Auswirkungen hierzulande auch in Grenzen.

Fastly bestätigte, dass am 8. Juni etliche Rechenzentren zeitweise ausgefallen waren. „Wir untersuchen derzeit mögliche Auswirkungen zu der Funktionsfähigkeit unserer CDN-Dienste“, gab der Konzern aus San Francisco bekannt. Das Problem sei wenig später behoben worden. Die Websites gingen nach und nach wieder online.

https://twitter.com/fastly/status/1402221348659814411?ref_src=twsrc%5Etfw

Wie mehrere Medien berichteten, wurde der Fehler zunächst bei den Amazon Web Services (AWS) vermutet. Diese Meldungen haben sich nicht bestätigt. Diese Amazon-Dienste bilden zusammen das größte Cloud-Computing-Netzwerk der Welt. Vermutlich wäre ein Ausfall bei den AWS noch weitaus umfangreicher in Erscheinung getreten.