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Kein Impfschutz mehr? Neue Variante widersteht Antikörpern

In Kolumbien herrscht eine neue Variante vor. Auch in Europa hat man sie schon entdeckt. Forscher stellen nun fest, dass diese Variante gefährlicher werden könnte als Delta. Sie stellt den Impfschutz in Frage.

Japanische Forscher konnten im Labor feststellen, dass die sogenannte „My“-Variante (gesprochen „Mü“) von Sars-CoV-2 eine erschreckende Immunität gegen Antikörper aufweist. Die Mutante stellt damit eine neue Herausforderung dar.

Forscher sind insbesondere besorgt, dass My sich mit der Delta-Variante mischen und zu einer Form mutieren könnte, die beide Varianten in sich vereint. Im schlimmsten Fall könnte ein Virus entstehen, das extrem widerstandsfähig ist und sich leichter verbreitet.

Die My-Variante unter Wissenschaftlern B1.621 genannt, ist vor allem in Kolumbien stark verbreitet. Nach Informationen der nationalen Gesundheitsbehörde habe sie dort die bislang tödlichste Corona-Welle verursacht. Das Land mit rund 51 Millionen Einwohnern zählt bislang etwa 128.000 Todesopfer im Zusammenhang mit der Pandemie. Im September hieß es, dass rund zwei Drittel aller Infektionen auf die MY-Variante zurückgingen.

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Bislang wurde My in 43 Ländern nachgewiesen. Das erste Mal wurde die Variante in Japan entdeckt. Dort wurde nun untersucht, was mit den Viren passiert, wenn sie einem antikörperhaltigen Serum ausgesetzt wurden. Dabei wurden Antikörper von Personen verwendet, die mit Comirnaty von Biontech geimpft waren als auch solche von Personen, die aufgrund einer überstanden Covid-19-Infektion eine Immunität entwickelt hatten. Diesselben Seren wurden auch mit allen anderen bekannten Covid-Varianten getestet.

Es stellte sich heraus, dass die My-Variante im Vergleich zu ihren „Schwestern“ am resistentesten gegen Antikörper war. Im Vergleich zum Wildtyp mit dem die Pandemie begonnen hatte. Ist My 7,6-fach resistenter gegen Antikörper infolge der Impfung. Gegen die Antikörper von Genesenen ist die My-Variante sogar 12,4-fach resistenter als der Wildtyp. Auch die Beta-Variante gilt als sehr resistent. Sie ist 6,3-fach resistenter als der Wildtyp gegen Impf-Antikörper und 8,2-fach resistenter gegen die Antikörper von Genesenen.

„Glücklicherweise“ wurde Beta weitestgehend von Delta verdrängt, weil die Delta-Variante sich effektiver verbreitet. Sie weist jedoch schwächere Resistenzen gegen Antikörper auf. Unklar ist, wie stark die My-Variante sich verbreiten kann. Dazu gebe es noch keine gesicherten Daten, stellte die Europäischen Arzneimittelbehörde EMA fest. Sie stufte die My-Variante als „besorgniserregend“ ein.

Karl Lauterbach malte bereits im September das Horrorszenario aus: „Wenn eine Variante wie Mu auch zu hoher Ansteckung mutiert, wäre das äußerst gefährlich. Bei Milliarden Ungeimpfter jederzeit möglich.“