Auch wenn viele Menschen inzwischen Corona-müde sind, die Krankheit ist nicht verschwunden. Das beweist nun ein neuerlicher Knallhart-Lockdown in einer der bekanntesten Metropolen der Welt.
Am Samstag wurde der Lockdown vom Stadtgebiet auf die ganze Großregion ausgeweitet. Zuvor hatte die Zahl der Neuinfektionen einen neuen Rekordwert erreicht. Um die Umsetzung der Corona-Beschränkungen zu sichern, wurde sogar Militär angefordert. Sydney und der gesamte Bundesstaat New South Wales verharren im Knallhart-Lockdown.
Im Stadtgebiet Sydney wurde der seit sieben Wochen bestehende Lockdown verschärft. Über die Millionenstadt wurde eine Ausgangssperre gesetzt. Die Großstadtbewohner dürfen ihr Haus nur noch für begründete Anliegen verlassen. Außerdem werden die Stadtgrenzen überwacht. Die Bewohner sind angehalten, Sydney nicht zu verlassen. Die Behörden veröffentlichten die neuen Beschränkungen am Samstag. Sie sollen bis mindestens Ende des Monats gelten. Wer die Regeln missachtet, muss mit teuren Strafen rechnen.
https://twitter.com/SydneyLWatson/status/1424515434498428935?ref_src=twsrc%5Etfw
Eine Australierin twittert: „Australien stellt in Sydney Dekontaminationszelte in den Vorgärten der Bürger auf. Zusätzliche Polizei und Militär patrouillieren, um die Einhaltung der Regeln sicherzustellen. Ich versuche zu verstehen, wann sich mein Zuhause in Nordkorea verwandelt hat…“
Zuvor waren binnen 24 Stunden 390 Neuinfektionen festgestellt worden, trotz rigoroser Null-Covid-Strategie und wochenlangen Lockdowns. Allerdings ist die Impfquote niedrig und die Delta-Variante breitet sich aus. Für New South Wales wurden an einem Tag 466 Infektionen registriert. Deswegen wurden die verschärften Beschränkungen auf den gesamten Bundesstaat mit mehr als acht Millionen Einwohnern ausgeweitet. Landeschefin Gladys Berejiklian drängt darauf, die Impfkampagne voranzubringen. Sie hofft, dass bis Ende des Monats eine 50-prozentige Impfquote erreicht wird und dass man dann wieder lockern könnte.
Die liberale Politikerin steht in Australien für ihre Corona-Strategie in der Kritik. Ihre Widersacher bemängeln, dass sie zu zögerlich auf die ersten Infektionen reagiert habe.
Andere australische Regionen handeln da schneller. Über der australischen Hauptstadt Canberra war am Donnerstag ein einwöchiger Schnell-Lockdown verhängt worden, nachdem die Behörden einen einzigen Fall identifiziert hatten. Die Maßnahmen wurden noch am selben Tag um 17:00 Uhr in Kraft gesetzt.
Diese schnelle Reaktion ist Teil der Null-Covid-Strategie. Die australische Regierung möchte die Krankheit gar nicht im Land haben und reagiert deshalb auch auf kleinste Ausbrüche. Ein Jahr lang war diese Strategie in der Hauptstadt erfolgreich. Nachdem sich nun der erste Fall eingeschlichen hat, befindet sich Canberra im Lockdown mit Ausgangssperren. Kurz darauf fanden die Behörden die nächsten drei Fälle. Der Ursprung ist unklar.
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