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Lauterbach äußert radikalen Plan zum Umgang mit Ungeimpften

Dass Nicht-Geimpfte im Herbst mit Nachteilen rechnen müssen, zeichnet sich immer weiter ab. Diese Pläne allerdings grenzen an einen Impfzwang: Die Regierung will, dass Corona-Tests kostenpflichtig werden und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach möchte, dass es PCR-Tests werden. Der ist aber so teuer, dass er einem Impfzwang gleichkommt.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte im Interview mit der „Rheinischen Post“, dass die Pflichttests bei hohen Inzidenzen PCR-Tests sein müssten, anstatt Schnelltests.
Er begründete diesen Vorschlag mit der Ungenauigkeit der Schnelltests: „Es ist also leider ein beträchtlicher Teil der Menschen infektiös, obwohl der Test das Gegenteil anzeigt“. Deswegen sollten Ungeimpfte bei hohen Inzidenzen zum PCR-Test verpflichtet werden, wenn sie an eine Veranstaltung betreten wollen oder ins Restaurant gehen.

Gleichzeitig äußerte die Regierung Pläne, dass Ungeimpfte die verpflichtenden Tests ab Herbst selbst bezahlen sollen, insofern sie ein Impfangebot erhalten hätten, dieses aber nicht nutzten.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bereits angekündigt: „Ab Mitte Oktober sollten ungeimpfte Erwachsene, die sich hätten impfen lassen können, vor dem Restaurantbesuch für einen Antigen-Schnelltest bezahlen müssen.“ Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sprach sich ebenfalls für kostenpflichtige Coronatests ab Herbst aus. Auch FDP-Chef Christian Lindner sieht diese in Zukunft gerechtfertigt. Abgelehnt werden die kostenpflichtigen Corona-Tests von den Grünen, den Linken und der AfD.

Dort wo ein Antigen-Schnelltest aktuell kostenpflichtig ist, werden Gebühren zwischen 20 und 30 Euro erhoben. Im Vergleich dazu kostet der schnellste PCR-Schnelltest an deutschen Flughäfen 170 bis 250 Euro. Das Ergebnis erhält man in dieser Preisklasse in 35 bis 90 Minuten. Wer 24 Stunden auf das Testergebnis warten kann, findet auch PCR-Test-Angebote unter 60 Euro. In Anbetracht dieser Zahlen wird schnell klar, dass Impf-Verweigerer mit kostenpflichtigen PCR-Tests in die Enge getrieben würden.

SPD-Chefin Saskia Esken fordert deshalb, dass der Staat regulierend eingreifen müsse, bevor kostenpflichtige Tests eingeführt würden. Sonst müsse man Missbrauch und überteuerte Tests befürchten. „Wenn teils hohe zweistellige Beträge verlangt werden, steht das in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Sach- und Personalkosten“, sagte sie gegenüber der „Rheinischen Post“.

Der Bund hat bisher 3,7 Milliarden Euro für Schnelltests ausgegeben. Erst im Juli wurde der Preis in den Testzentren auf 11,50 Euro herunterreguliert, um den realen Sachkosten und Arbeitsaufwand gerecht zu werden.