Um die Pflegekräfte Deutschlands finanziell für ihre Mühen in der Pandemie zu belohnen, müssen die zusätzlichen Gelder irgendwo aufgetrieben werden. Doch wer soll dafür zahlen? Mittlerweile gibt es neue Vorschläge aus der Branche selbst und auch von der Opposition.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Deutsche Pflegerat schlagen beispielsweise vor, dass das Personal nicht etwa einen Bonus erhalten solle, sondern dass man sie anstelle dessen lieber von Teilen ihrer Lohnsteuer befreien solle.
CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel schlägt einen anderen Kurs vor und will Impfverweigerer zur Kasse bitten. Sie sollten für den Bonus der Pflegekräfte bezahlen müssen. „Sollte es zu einer allgemeinen Impflicht kommen und sollten Bußgelder verhängt werden, fände ich es ein gutes Zeichen, wenn Mittel in vergleichbarer Höhe direkt in die Pflege fließen“, erklärt er. „Schließlich sind es inzwischen größtenteils die Impfverweigerer, die das Gesundheitssystem an seine Grenzen bringen“, ist er der festen Überzeugung.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hingegen hat noch einen anderen Vorschlag beziehungsweise einen, der auch in Richtung Pflegebonus geht, jedoch nicht alle Pflegekräfte berücksichtigt: Er schlägt aktuell vor, dass der sogenannte Pflegebonus nur an Mitarbeitende zu zahlen sei, die im Rahmen der Pandemie besonders beansprucht werden. Diese seien „ins persönliche Risiko gegangen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Über die Eingrenzung der Anspruchsberechtigten will der Minister vermeiden, dass die Prämien zu gering ausfallen: „Dann kann der Bonus auch in nennenswerter Höhe angesetzt werden.“ Ob das aber nicht unfair für alle anderen Pflegekräfte ist, bleibt fraglich.
Welche Strategie am Ende die richtige ist, muss die Politik entscheiden. Es bleibt abzuwarten, zu welchem Entschluss man hier kommen wird.
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