Die achtjährige Sophie hatte sich vor fast einem Jahr mit Corona infiziert. Während der sogenannten Akutphase hatte das Mädchen keine Symptome. Doch Wochen später zeigte sich Long-Covid. Seit sechs Monaten kann die Grundschülerin nicht einmal mehr Treppen steigen.
Österreichische Zeitungen berichten aktuell über die achtjährige Sophie, die an Long-Covid erkrankt ist. Bei der Grundschülerin ist das Syndrom so stark ausgeprägt, dass sie zeitweise nicht einmal mehr laufen konnte. Auch heute ist Treppensteigen für sie noch unmöglich.
Im vergangenen Februar hatte die ganze Familie sich symptomfrei infiziert. Doch während die Krankheit bei Sophies Eltern spurlos vorrüberging, wurde das Mädchen nach der akuten Infektionsphase zum Pflegefall. Im Interview mit „Plus4“ schilderte die Familie nun ihre Erfahrungen. Von März bis Juni konnte Sophie gar nicht mehr gehen, „weil mir so schwindelig war“, erinnert sich das Mädchen. Inzwischen kann sie wieder gehen, aber die 8-Jährige ist schnell erschöpft. Treppen schafft sie noch immer nicht. Sophie, die sich inzwischen in einer speziellen Reha für Kinder mit Long-Covid befindet, erklärt: „Seit September habe ich Muskelzuckungen, Kopfweh, mir ist schwindelig und schlecht“.
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Ihre Mutter ergänzt, dass ein normales Leben nicht mehr möglich sei. Sie müsse sehr auf alle Umweltreize achten und dies bei allen Unternehmungen berücksichtigen. „Jeder Einkauf muss gut überlegt sein“, sagt Mutter Sabine, weil Sophie auch manchmal Krampfanfälle hat. „Die Krampfanfälle können durch Farben, Geräusche oder Emotionen ausgelöst werden. Etwa, wenn Sophie sich über etwas sehr freut“, erklärt die Mutter, die in der Reha geschult wurde. Was die als Eltern tun können: „Wir leben jetzt reduzierter“.
Fünf Wochen lang wird Sophie auf österreichische Kassenkosten behandelt, um ihr ein Stück Normalität zurückzubringen. Die Klinik „kokon Bad Erlach“ ist darauf spezialisiert, Kindern und Jugendlichen zu helfen. Seit 2021 wird dort auch Long-Covid behandelt. Doch das Krankheitsbild ist vielschichtig, noch weitestgehend unerforscht und nach aktuellen Erkenntnissen selten. Fachärzte schätzen das Auftreten von leichten bis mittelschweren Long-Covid-Erscheinungen nach einer Infektion auf unter 10 Prozent. In den meisten Fällen zeigt sich, dass diese auch wieder nachlassen. Gravierende Beeinträchtigungen wie bei Sophie werden unter fünf Prozent geschätzt.
Die medizinische Direktorin des „kokon“ empfiehlt Eltern auf Anzeichen wie schnelle Ermüdung, Kopfschmerzen oder Schwindel bei ihren Kindern zu achten. Auch wenn das Kind nach einer Corona-Infektion über Bauch und Gliederschmerzen klagt, könnte Long-Covid eine Rolle spielen.
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