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Mörder von Phuket gefasst: Sein Geständnis ist irritierend

Auf der thailändischen Urlaubsinsel Phuket ist eine Urlauberin aus der Schweiz getötet worden. Nun ist der Fall offenbar gelöst. Ein Täter wurde gefasst und er legte ein Geständnis ab. Dabei nimmt die Geschichte eine überraschende Wende. Demnach wurde die Schweizerin gar nicht vergewaltigt. Es ging wohl nur um Geld.

Auf Phuket wurde am Donnerstag eine mutmaßlich vergewaltigte Frauenleiche gefunden, die sich als eine hochrangige Mitarbeiterin der Schweizerischen Parlamentsdienste herausgestellt hat. Jetzt hat die Polizei einen Täter gefasst, der das Tötungsdelikt zwar gestand aber etwas anders schilderte.

Der 27-jährige Tatverdächtige sei mittels einer Überwachungskamera überführt worden. Das Videomaterial zeige den arbeitslosen und wegen Drogendelikten vorbestraften Thailänder in der Nähe des Tatorts auf seinem Roller, berichten Lokalmedien. Er sei dort kurz vor und etwa drei Stunden nach Ankommen der 57-jährigen Schweizerin gefilmt worden.

Die Polizei fand den 27-Jährigen in seinem Zuhause. Zunächst sei er nicht kooperativ gewesen, aber „nach vielen Beweisen und einem langen Verhör“ habe er „geweint“ und ein Geständnis abgelegt, berichtete ein Polizeisprecher.

Demnach habe der Tatverdächtige in der Nähe des Wasserfalls Orchideen sammeln wollen, aber keine gefunden. „Dann ging ich hinunter und sah die Ausländerin, die von der Taille abwärts nackt war, neben dem Wasserfall sitzen. In ihrer Nähe befand sich ein schwarzer Rucksack, in dem ich wertvolle Gegenstände vermutete“, berichtete der Thailänder während einer Pressekonferenz, bei der er gemeinsam mit seinem Anwalt per Video zugeschaltet wurde.

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Schließlich sei es zu einem Kampf gekommen, bei dem die Frau stürzte und sich Kopfverletzungen zufügte. Dann habe er die Schweizerin ertränkt und 300 Baht, was rund acht Euro entspricht, an sich genommen. Die Leiche habe er mit einer schwarzen Plane bedeckt und sei geflohen. Bei der Familie der Schweizerin entschuldigte sich der 27-Jährige und bat um Vergebung.

Durch das Geständnis konnte der Fall nun schnell abgeschlossen werden. Der örtliche Polizeichef hatte die Meldung gegenüber der Nachrichten-Agentur Reuters mit „Wir haben gute Neuigkeiten. Die Sache ist beendet“ angekündigt.

Ministerpräsident Prayuth Chan-o-cha hatte zuvor eine rasche Aufklärung des Falles verlangt und verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Für Phuket, wo Tourismus die wichtigste Einnahmequelle darstellt, hätte der Vorfall zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können. Erst seit dem 1. Juli dürfen vollständige geimpfte Touristen wieder auf die Insel reisen.