Die Medizin ist bislang davon ausgegangen, dass besonders junge Männer nach der Corona-Impfung zu einer Herzmuskelentzündung neigen können. Doch nun zeigen neue Zahlen aus den USA, dass es durchaus auch junge Frauen trifft.
Es hat sich um Laufe der Impfkampagnen gezeigt, dass durch die Verabreichung eines mRNA-Impfstoffes ein erhöhtes Risiko entstehen kann, an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken. Besonders anfällig dafür sind junge Männer und männliche Jugendliche.
Nun kommen aber neue Untersuchungen aus den USA zu dem Ergebnis, dass dieses Risiko tatsächlich bei beiden Geschlechtern besteht. Zudem trifft es auch verschiedene Altersgruppen. Die Risikoneigung ist zwar noch immer bei männlichen Jugendlichen am höchsten, aber auch junge Frauen haben ein erhöhtes Risiko, wie das Team um Matthew Oster vom Center for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta herausfand.
Für diese Untersuchungen hatten die Forscher Meldungen ausgewertet, die an das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) gemeldet wurden. In eben diesem werden alle aufgetretenen und erfassten Nebenwirkungen eingetragen. Insgesamt waren 193 Millionen Amerikaner über 12 Jahre in der Zeit von Dezember 2020 bis August 2021 mit einem der mRNA-Vakzine geimpft worden. Dabei sind insgesamt 1991 Myokarditis-Fälle gemeldet worden. Diese entwickelten sich innerhalb von sieben Tagen nach der Verabreichung des Vakzins. Von den eingetragenen Fällen waren gemäß medizinischer Falldefinition 1626 als Myokarditis zu bewerten.
Durchschnittlich lag das Alter der Betroffenen, die geimpft waren, bei 21 Jahren. Dabei reichte aber die gesamte Spanne von 6 Jahren bis hin zu 31 Jahren. Durchschnittlich betrug die Zeit, bis die Symptome auftraten, zwei Tage, wobei 82 Prozent der betroffenen Personen männlich waren. Pro eine Million verabreichter Dosen von Pfizer/Biontech kam es bei den 16- bis 17-Jährigen zu 105,9 Fällen einer Herzmuskelentzündung, in der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen waren es 70,1. Herzmuskelentzündungen traten bei jungen Männern im Alter 18 bis 24 Jahren bei einer Verabreichung der Zweitimpfung von Biontech/Pfizer 52,4 und bei Moderna 56,3 Mal pro eine Million Dosen auf.
Oster und sein Team erklärten dazu: „Die Myokarditisraten innerhalb von 7 Tagen nach der Covid-19-Impfung lagen in mehreren Altersklassen und bei beiden Geschlechtern über den zu erwartenden Raten“. Grundsätzlich erkrankten zwar wesentlich weniger Frauen als Männer, aber lag die Rate der Fälle doch erheblich über den erwarteten Werten. Besonders betroffen waren der Studie nach die Gruppe der 16- und 17-Jährigen mit 10,98 Fällen pro eine Million Biontech-Dosen. Bei 6,3 lag dieser Wert bei den 12- bis 15-Jährigen, junge Frauen im Alter zwischen 18 und 24 zeigten in 6,87 Fällen pro eine Million Zweitimpfungen eine Myokarditis.
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