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Nasenspray gegen Corona entwickelt

Vor allem über die Nase und den Rachen gelangt das Coronavirus in den Körper. Forscher weltweit nutzen diesen Ansatz, um durch die Verwendung von Nasenspray eine Infektion zu verhindern oder zumindest abzumildern.

Ein solches Nasenspray haben nun Forscher der Universität in Birmingham entwickelt. Die dabei verwendeten Bestandteile haben bereits eine Freigabe für die medizinische Verwendung.

Die Nase im Visier der Forscher

Diverse Forscher auf der gesamten Welt arbeiten daran, ein Nasenspray gegen Corona zu entwickeln. Amerikanische Forscher haben im August das Spray AeroNabs entwickelt. Das von der Universität in San Francisco entwickelte Medikament basiert dabei auf einer Mischung aus Proteinmolekülen. Diese setzen sich dann auf die Oberfläche des Virus und soll es so ausschalten.

Eine nasale Jodlösung wird derzeit in einer Studie durch die kalifornische Stanford University erprobt. Ein antiseptisches Nasenspray in Verbindung mit einer Gurgellösung erforschen zudem Wissenschaftler von der University of Kentucky. Und an der Universität Colombia setzten sie auf eine Kombination aus Lipiden und Peptiden, die 24 Stunden vor einer Corona-Infektion schützen sollen. Doch ist bislang keines der Sprays ausgiebig am Menschen getestet worden. Somit scheint eine Markteinführung in naher Zukunft unwahrscheinlich.

Einsatz von bereits zugelassener Wirkstoffe

Ändern könnten dies Wissenschaftler von der Universität in Birmingham. Sie haben gegen Covid-19 ein Nasenspray entwickelt, dass nur aus solchen Bestandteilen besteht, die zur Verwendung am Menschen zugelassen sind. Somit könnte eine Markteinführung ohne ein umfangreiches Zulassungsverfahren beschleunigt werden.

Zum einen besteht es aus dem Wirkstoff Carrageen, welches aus Rotalgen extrahiert wird. Für gewöhnlich wird dies als Verdickungsmittel in Lebensmitteln verwendet. Eine antivirale Wirkung soll durch eine Schutzschicht auf der Nasenschleimhaut entwickelt werden. Als pharmazeutischer Hilfsstoff wird Carrageen bereits für Emulsionen, Gelen und Kapselhüllen verwendet.

Zusätzlich wird Gellan verwendet, dass durch seine gummiartige Konsistenz in der Lage ist, an den Nasenzellen zu haften. Das Virus kann somit nicht vom Körper aufgenommen werden und auf der anderen Seite verhindert es, dass Viruspartikel durch Husten oder Niesen auf andere Personen übertragen werden. Hinzu kommt, dass Gellan bereits in Nasensprays verwendet wird.

Sprays nur als zweite Schutzschicht!

Die Wissenschaftler haben in ihrer Pre-Print-Studie herausgefunden, das die Infektionen nach einer Behandlung mit der Lösung bis zu 48 Stunden gehemmt werden konnten. Demnach könnte die Krankheitsübertragung durch eine regelmäßige Anwendung des Sprays erheblich verringert werden. Nützlich könnte es zu dem dort sein, wo sich Überfüllungen kaum vermeiden lassen, unter anderem in Flugzeugen oder Klassenzimmern.

Allerdings stellte Dr. Richard Moakes vom Forscherteam auch klar: „Produkte wie diese ersetzen keine bestehenden Maßnahmen wie das Tragen von Masken und das Händewaschen, die weiterhin von entscheidender Bedeutung sind, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Mit diesem Spray wird jedoch eine zweite Schutzschicht hinzugefügt, um die Übertragung von Viren zu verhindern und zu verlangsamen.“