Über das Thema, ob man mit der 2G-Regel Ungeimpfte ausschließen sollte, wird derzeit allerorten gestritten. Nun kommt eine neue Studie zu dem Ergebnis, dass ein Ausschluss dieser Personen einem neuen Lockdown vorzuziehen wäre, da die Kosten dafür in die Milliarden gehen und die Wirtschaft exorbitant belasten würde.
Auch wenn sie derzeit weiter an Kraft verliert, so ist die vierte Corona-Welle derzeit voll im Gange. Gleichzeitig steigt auch wieder die Angst, dass es von Seiten der Politik wieder zu heftigen Einschränkungen kommen kann. So würde ein neuer Lockdown einen viermal so hohen Schaden anrichten, als wenn man nur die ungeimpften Personen von öffentlichen Veranstaltungen ausschließen würde, so eine neue Berechnung des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Zuerst hat das „Handelsblatt“ darüber berichtet.
Und die Zahlen, die auf dem Tisch liegen, sind gewaltig. In Abhängigkeit von der tatsächlichen Ausgestaltung des Lockdowns kommt ein Gesamtschaden von 6,5 bis hin zu 52 Milliarden Euro zustande. Dies macht sich vor allem in der geringeren Wertschöpfung bemerkbar, auch wenn der Lockdown wesentlich kleiner ausfallen würde, als es im vergangenen Winter der Fall war.
Besonders die Betreiber von Restaurants, Toursimus sowie Kunst und Kultur wären die neuerlichen Leittragenden einer solchen Maßnahme. Insgesamt haben die Forscher sich drei verschiedenen Szenarien vorgenommen und daraufhin berechnet, in welcher Größenordnung sich die Teilschließungen in der Wirtschaft auswirken würden.
Besonders heftig wäre die Auswirkung naturgemäß bei einem kompletten Herunterfahren aller Aktivitäten. Hier würde das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozentpunkte oder ganze 52 Milliarden Euro zurückgehen. Auf diese Zahlen kommt das Leibnitz Institut durch die Annahme, dass Unternehmen überdurchschnittlich häufig von Reise- oder Konzert-Nachfragen profitieren würden, denn die Menschen haben einen entsprechend hohen Nachholbedarf.
Um lediglich 13 Milliarden Euro würde sich hingegen die Wertschöpfung bei einem Ausschluss von ungeimpften Personen aus bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens reduzieren. Bei dieser Annahme ging man von 25 Prozent an nicht geimpften Menschen aus. Allerdings sind die derzeitigen 38 Prozent noch eine ganze Menge mehr.
Der geringste Verlust für die Wertschöpfung und damit für den Wohlstand würde sich aus dem kombinierten Modell ergeben. Auf lediglich 6,5 Milliarden Euro wäre dann der Schaden zu beziffern, wenn sich Ungeimpfte durch Freitesten Zugang zu bestimmten kontaktintensiven Dienstleistungen ermöglichen würden. Abhängig ist dies allerdings auch von den Preisen, die für Tests dann durch die Bürger selbst zu zahlen wären.
Gegenüber dem „Handelsblatt“ sagte dann auch er Ifo-Präsident Clemens Fuest: „Eine klare Aussage der Politik für 2G etwa könnte jetzt Unsicherheit abbauen, wenn auch auf Kosten der nicht Geimpften.“ Derzeit überwiege eher die Unsicherheit das tägliche Handeln in den Unternehmen.
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