Geimpfte Passagiere und Crewmitglieder auf mehr als 60 Schiffen wurden positiv auf Corona getestet – was dazu führte, dass mehrere Häfen ihnen das Einlaufen verweigerten und Reisende, statt den Urlaub zu genießen, in Quarantäne müssen.
Was bereits zu Beginn der Corona-Pandemie für Schlagzeilen sorgte, wiederholt sich nun für Kreuzfahrtreisende. Über die Weihnachtsfeiertage ist auf mehr als 60 Kreuzfahrtschiffen Covid-19 ausgebrochen, berichtet die „Washington Post“ mit Bezug auf die US-Gesundheitsbehörde CDC.
In Zeitungen berichten wütende Passagiere von fehlender Maskenpflicht und chaotischen Zuständen. „Ich fühle mich, als hätte ich die vergangene Woche auf einem Superspreader-Event verbracht“, sagte eine Passagierin gegenüber Medien. US-Behörden überwachen nun die Schiffe, besonders in der Karibik.
„Die rasche Verbreitung der Omikron-Variante kann die Art und Weise beeinflussen, wie einige Behörden selbst eine kleine Anzahl von Fällen betrachten – selbst wenn diese mit unseren strengen Protokollen gehandhabt werden“, so eine der Kreuzfahrtgesellschaften, deren Schiffe das Einlaufen in verboten wurde.
Zu einem besonders krassen Fall kam es vor wenigen Tagen. Auf dem Kreuzfahrtschiff „Odyssey of the Seas“ des Unternehmens Royal Caribbean wurden 65 Besatzungsmitglieder und 18 Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet – obwohl 95 Prozent der Menschen an Bord gegen das Virus geimpft waren.
Ein positiv getesteter Reisender berichtete berichtete Medien, wie er die Weihnachtstage alleine in einer Kabine ohne seine mitreisende Verlobte und seine Schwester verbringen musste. „Es war das schlimmste Weihnachten“, so der US-amerikanische Passagier. Obwohl er zweifach geimpft ist, hat er sich vermutlich in einem der Nachtclubs an Bord des Kreuzfahrtschiffes bei einem Mitreisenden angesteckt. Zwei Tage nach dem Abend klagte er über typische Symptome wie bei einem Covid-19-Ausbruch. Seine Verlobte und seine Schwester wurden trotz seines positiven Tests nicht von der Crew zur Isolation angewiesen. Beide ließen sich ebenfalls testen, genau wie 600 der 5500 Menschen an Bord.
Gebracht hat das nicht viel. Keine Maskenpflicht an Bord von Anfang an und fehlende Kontrollen, Veranstaltungen an Bord seien erst an den letzten zwei Reisetagen abgesagt worden … Aufgrund der chaotischen Situation wussten nur 55 Passagiere bis zum Verlassen des Schiffes in Port Everglades, dass sie positiv getestet wurden. Der Rest wartet immer noch auf das Testergebnis.
Die Kreuzfahrtgesellschaft schiebt den Ausbruch auf einen Passagier, der mit Symptomen an Bord gegangen sei, die er jedoch verschwiegen habe. Das erkläre allerdings nicht, wieso am Ende so viele Menschen an Bord infiziert gewesen seien.
Statt einfach an einem anderen Hafen anzulegen, habe das Schiff wie geplant, die Fahrt volle acht Tagen durchgeführt. „Wir blieben auf See und wurden zu einem schwimmenden Brutkasten“, so ein Passagier.
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