Omikron-Tsunami gefährdet Weltwirtschaft: Angst vor 22.000 Intensivpatienten pro Tag

Trotz scheinbar milderen Verläufen ist die Angst vor Omikron groß. Forscher modellierten nun eine wahre Horror-Prognose. 22.000 Intensivpatienten könnten täglich in China hinzukommen, wenn Peking ähnliche Entscheidungen trifft, wie westliche Regierungen. Die Folgen wären fatal – und zwar für die ganze Welt. Doch vielleicht kann China das gar nicht verhindern.

China fürchtet sich vor einem Tsunami an Corona-Infizierten mit fatalen Konsequenzen. Schon seit 2020 setzt die Regierung in Peking eine Null-Covid-Strategie durch. Diese wird mit der hochinfektiösen Omikron-Variante auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Es drohen 22.000 schwere Verläufe täglich, wenn Chinas Plan nicht aufgeht.

Forscher der Universität Peking warnten kürzlich vor einer „nicht zu leistenden Belastung für das chinesische Gesundheitssystem“. Sie modellierten, was passieren würde, wenn China verhältnismäßig offene Corona-Strategien verfolgen würde, wie sie in Europa oder Nordamerika gelten. Würde Covid-19 sich unter den Chinesen ausbreiten wie in den USA, drohen 640.000 Neuinfizierte und 22.000 neue Intensivpatienten pro Tag.

Doch glaubt man dem Virologen Christian Drosten, so könnte Omikron China tatsächlich in die Knie zwingen. China sei seine größte Sorge, sagt der Berater im Corona-Expertengremium der Bundesregierung. „Der Impfstoff, der in China verwendet wurde, hat eine schlechte Wirksamkeit gegen Omikron. Das ist eine echte Gefahr für die Weltwirtschaft“, begründet der Virologe seine Sorge.

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Bislang schützt sich China mit seiner Null-Covid-Strategie vor einer Katastrophe. Aber die wackelt gerade. Am Dienstag verzeichnete der Staat 108 Neuinfektionen. China geht mit einem drakonischen Lockdown dagegen vor. In der Millionen-Stadt Xi’an begann der neuerliche Ausbruch mit 69 Neuinfektionen vor Weihnachten. Inzwischen zählt die Supermetropole rund 1600 Infektionen insgesamt.

China verhängte einen Lockdown über Xi’an, der in dieser Härte bei uns unvorstellbar ist. Für die 13 Millionen Einwohner bestehen strikte Ausgangssperren. Zuerst durften die Menschen noch alle paar Tage Lebensmittel kaufen. Doch auch das ist nun verboten. Nur zum Corona-Test oder zur Hilfe in der Pandemiebekämpfung dürfen die Xi’an-Einwohner ihre Häuser verlassen. Alles ist geschlossen, sogar Lebensmittelgeschäfte. Versorgt werden die Großstädter durch staatliche Essenlieferungen. Zeitweise müssen die Bürger Fenster und Türen festverschließen, weil Infektionsmittel durch die Straßen gesprüht wird.

Möglich ist dieser drastische Lockdown nur durch einen gigantischen logistischen Aufwand und Nachbarschaftshilfe, wo Versorgungslücken bestehen. Dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ liegen allerdings Meldungen vor, dass nicht bei allen Menschen genug Lebensmittel ankommen. Es ist also fraglich, wie lange und in welchem Umfang China derartige Maßnahmen aufrechterhalten kann.