Omikron-Variante: Vakzin ohne Wirkung gegen Mutation

Bei der Überprüfung des Totimpfstoffes des chinesischen Herstellers Sinovac ist den Forschern aufgefallen, dass der Schutz vor der Omikron-Variante des Coronavirus unzureichend ist. Es helfe nur eine mRNA-Booster-Impfung, ansonsten haben die Geimpften ein Problem.

Viele Staaten haben bisher auch auf Impfstoffe aus China gesetzt, um so die Corona-Pandemie in Schach zu halten. Weltweit werden die Vakzine von Sinovac und Sinopharm mit am häufigsten verwendet. Diese sogenannten Totimpfstoffe haben keine mRNA- oder Vektorwirkstoffe enthalten. Auf eine Zulassung hoffen auch in Deutschland viele, die bislang noch nicht geimpft sind.

Allerdings scheinen sich für die Hersteller nach neuesten Untersuchungen Probleme zu ergeben. So haben Untersuchungen aus Hongkong ergeben, dass selbst bei drei Impfungen mit dem Vakzin von Sinovac der Antikörperschutz gegen die Omikron-Varianten sehr gering ist. Dies ändert sich aber schlagartig, wenn neben den ersten beiden Sinovac-Dosen eine dritte Dosis von Biontech/Pfizer verabreicht wird. Dadurch ist das Immunsystem in der Lage, eine ausreichende Schutzhülle aufzubauen. Experten müssen diese Untersuchung jedoch noch validieren.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine weitere Analyse der University of Hongkong. Auch sie bescheinigt dem Impfstoff von Sinovac eine fehlende Wirksamkeit gegenüber Omikron. Es wurden von den Forschern Blutproben untersucht, die von Geimpften genommen wurden. Neutralisierende Antikörper wurden in bis zu 25 Prozent der Proben gefunden, wenn dort Biontech verabreicht wurde, keinen Schutz gegen Omikron hatten die Probanden, die mit Sinovac dreifach geimpft waren.

Diese Erkenntnisse bereiten den Wissenschaftlern Sorgen, denn die Ansteckungsgefahr durch Omikron ist so hoch, dass es zu einer weltweiten Ausbreitung kommen wird. Ein potentielles Superspreader-Event sind die im Februar in Peking startenden Winterspiele. Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer sagte, dass dadurch die Mutation auch nach China gelangen wird.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt der an der Berliner Charité tätige Immunologe Leif Erik Sander. „Die chinesischen Impfstoffe helfen schon nicht besonders gut gegen die Delta-Variante.“ Bei der Omikron-Variante wird dies noch problematischer.

Es wird sich nun zeigen, wie es in den Staaten mit der Omikron-Variante weitergehen wird, die hauptsächlich auf die Impfstoffe aus China gesetzt haben. Zwar ist jeder Impfstoff besser als gar keiner und schützen unter Umständen doch vor einer schweren Erkrankung, doch brauchen die Menschen einen guten Booster. Dies sollte nach Ansicht von Sander am besten ein mRNA-Vakzin sein.