Das Bild, dass sich der Essener Polizei sowie zahlreichen Feuerwehrbeamten am gestrigen Freitag bot, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren.
Anwohner eines Mehrfamilienhauses im nordrhein-westfälischen Essen alarmierten die Einsatzkräfte, weil sie auf dem Balkon im ersten Stock einen dreijährigen Jungen herumklettern sahen und Angst hatten, dass dieser in die Tiefe stürzen könnte.
Als die zuständigen Beamten sich kurz darauf Zugriff zu besagter Wohnung verschafft hatten, entdeckten sie dort noch weitere zwei Kinder, die offenbar alleine und eingeschlossen waren.
Neben dem kleinen Jungen auf dem Balkon fanden sie ein fünfjähriges Mädchen in einem verschlossenen und vollkommen verwahrlosten Zimmer, nachdem sie die Türe aufgebrochen haben. Im Wohnzimmer der kleinen Wohnung befand sich zudem noch ein Zweijähriger, der in einem Kinderstuhl fixiert war. Der Stuhl sei außerdem an einer Heizung angebunden gewesen.
Von den Eltern der drei Kinder fehlte in der Wohnung jede Spur. Noch vor Ort wurden die Geschwister von einem Kinderarzt begutachtet und mit Nahrung versorgt. Trotz der desolaten Umstände in ihrem Zuhause seien alle drei wohlauf gewesen. Nach der ersten Begutachtung durch das medizinische Fachpersonal nahm das Jugendamt die drei in Obhut und brauchte sie vorerst bei einer Pflegefamilie unter.
Noch während des Einsatzes kam der Vater der Kinder vom Einkaufen zurück. An den bis dato eingeleiteten Maßnahmen hat die Rückkehr des Elternteils jedoch nichts mehr geändert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen die Eltern (32 und 45 Jahre alt) wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen und wegen Freiheitsberaubung.
Die Familie soll bereits im Vorfeld beim Jugendamt bekannt gewesen sein. Aufmerksame Nachbarn hatten schon öfter angegeben, dass es dort offenbar nicht ganz im rechten Dingen zugehe. An der Situation in der Familie änderte sich bis zum gestrigen Tage allerdings nichts.
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