Rentenversicherung in der Kritik: Kündigen, pausieren oder weitermachen? Was Experten raten!

Private Rentenversicherung: Kündigen, behalten oder beitragsfrei stellen?

Die Entscheidung, was mit einer privaten Rentenversicherung geschehen soll – kündigen, behalten oder beitragsfrei stellen – ist für viele Verbraucher eine der wichtigsten finanziellen Fragen ihrer Altersvorsorge. In Zeiten von Inflation, veränderten Lebensumständen und neuen Anlageoptionen geraten klassische Modelle zunehmend ins Visier der Kritiker. Dennoch bleibt die private Rentenversicherung für viele ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Absicherung im Alter.

Warum die Entscheidung selten einfach ist

Viele Versicherte treibt die Frage um, ob es sinnvoll ist, die private Rentenversicherung zu kündigen oder sie einfach ruhen zu lassen – Stichwort Beitragsfreistellung Rentenversicherung oder Rentenversicherung behalten oder kündigen. Die Beweggründe für eine solche Überlegung sind vielfältig: Arbeitsplatzverlust, geänderte finanzielle Prioritäten, Unzufriedenheit mit der Rendite oder neue Investmentmöglichkeiten. Hinzu kommt: Die private Altersvorsorge ist oft auf Jahrzehnte ausgelegt und bindet Kapital langfristig. Nicht selten sieht man sich mit der Frage konfrontiert, ob man tatsächlich bis zum Ende in den bestehenden Vertrag einzahlen möchte.

Die tatsächlichen Auswirkungen einer Kündigung beim Thema Rentenversicherung werden allerdings häufig unterschätzt. Eine Kündigung der privaten Rentenversicherung bedeutet in vielen Fällen einen spürbaren Verlust – vor allem in den ersten Vertragsjahren. Denn meist bekommt man nur den aktuellen Rückkaufswert ausgezahlt, der niedriger sein kann als die eingezahlten Beiträge.1

Kündigung private Rentenversicherung: Was ist zu beachten?

Wer die Kündigung private Rentenversicherung anstrebt, sollte die Kündigungsfristen Rentenversicherung genau kennen. Diese betragen in der Regel ein bis drei Monate, abhängig vom Vertrag. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen; zur Sicherheit empfiehlt sich ein Einschreiben.3 Das Kündigungsschreiben muss folgende Angaben enthalten:

  • Name und Anschrift des Versicherungsnehmers
  • Versicherungsnummer
  • Gewünschter Kündigungstermin

Freilich gibt es Unterschiede je nach Vertragsart: Während eine private Rentenversicherung und oft auch fondsgebundene Policen gekündigt werden können, ist das bei geförderten Verträgen wie Riester- und Rürup-Renten nicht ohne Weiteres möglich.2 Hier drohen Rückzahlungen von Steuervorteilen und aufwendige Nachversteuerungen. Wer solche Modelle vorzeitig beenden möchte, muss die Alternativen, wie Beitragsfreistellung, genau kennen.

Alternativen zur Kündigung: Beitragsfreistellung und Beitragspause

Oft ist es sinnvoller, die Beitragsfreistellung private Rentenversicherung in Anspruch zu nehmen. Dabei wird der Vertrag nicht aufgelöst, sondern ruht bis auf Weiteres – das nennt sich auch Rentenversicherung Beitragspause. Die bisher eingezahlten Beiträge bleiben erhalten und werden verzinst. Im Ruhestand erhält man daraus eine (meist geminderte) Rente oder Einmalzahlung. Ein Vorteil der Beitragsfreistellung: Meist kann der Versicherungsschutz bei Berufsunfähigkeit oder Todesfall weitergeführt werden – je nach Tarif.

Gerade bei finanziellen Engpässen ist die Beitragsfreistellung eine attraktive Option. Versicherer, wie sie beispielsweise in der CLARK-Analyse beschrieben werden, bieten flexible Lösungen an.1 Wer die Rentenversicherung beitragsfrei stellt, kann zu einem späteren Zeitpunkt die Zahlung wieder aufnehmen – die Vertragslaufzeit verlängert sich dann entsprechend. Die Rentenversicherung Beitragsfreistellung Vorteile sind somit: Keine Kündigungsgebühren, keine steuerlichen Nachteile wie bei geförderten Modellen, und der Versicherungsschutz bleibt anteilig erhalten.

Option Verfügbarkeit Folgen Finanzielle Auswirkung
Kündigung Jederzeit (meist 1–3 Monate Frist) Vertrag endet, Auszahlung Rückkaufswert Oft Verluste, vor allem in den ersten Jahren
Beitragsfreistellung Jederzeit möglich, abhängig vom Vertrag Vertrag ruht, spätere Wiederaufnahme möglich Geringere Auszahlung, aber kein Totalverlust
Beitragspause Meist kurzfristig, einzelne Monate/Jahre Beiträge werden temporär ausgesetzt Kaum Nachteile, aber reduzierte spätere Rente
Weitermachen Immer möglich Volle Leistung am Vertragsende Volle Auszahlung/Rente bei Ablauf

Erfahrungsberichte: So gehen andere Versicherte vor

Viele Menschen stehen vor derselben Abwägung: Kündigung der privaten Rentenversicherung, Beitragsfreistellung oder doch das Weiterführen? Leserinnen und Leser berichten, dass sie vor allem die Übersicht verloren haben, was eine Kündigung kostet – und wie lange sie tatsächlich durchhalten müssen, um auf eine angemessene Auszahlung zu kommen. Besonders bei älteren Verträgen beklagen viele, dass der Rückkaufswert nach mehreren Jahren niedriger als die Summe der eingezahlten Beiträge ist.

Ein 52-jähriger Versicherter schildert seinen Fall: “Ich habe meine Police nach 14 Jahren kündigen wollen, weil ich das Geld dringend brauchte. Statt der eingezahlten 18.000 Euro habe ich aber nur rund 13.000 Euro ausgezahlt bekommen. Wäre mir das vorher klar gewesen, hätte ich auf Beitragsfreistellung gesetzt, wenigstens hätte ich die Option auf eine kleine Rente behalten.”

Eine andere Nutzerin beschreibt: “Durch einen Jobverlust konnte ich meine Prämien nicht mehr zahlen. Die Möglichkeit einer Rentenversicherung Beitragspause hat mir sehr geholfen – nach einem Jahr konnte ich die Beiträge fortführen, ohne Verluste.”

Private Rentenversicherung Entscheidungshilfe: Was ist im Einzelfall sinnvoll?

Jede Entscheidung sollte individuell getroffen werden. Eine Private Rentenversicherung Entscheidungshilfe ist sinnvoll, um Fehler zu vermeiden und langfristig finanziell abgesichert zu sein. Hilfreich ist eine Beratung durch unabhängige Experten oder Verbraucherzentralen, die unterschiedliche Modelle analysieren und die beste Option anhand der persönlichen Lage aufzeigen. Hier einige Leitsätze für die Praxis:

  • Kündigen lohnt meist nur bei akuter finanzieller Not und/oder wenn der Rückkaufswert überraschend hoch ist.
  • Beitragsfreistellung ist fast immer sinnvoller als die Kündigung, wenn man temporär keine Beiträge zahlen kann.
  • Beitragspause ist eine Option in Ausnahmefällen und für sehr kurze Zeiträume.
  • Den Vertrag fortführen empfiehlt sich, wenn die prognostizierte Rente zum Lebensstandard passt.

Wer sich unsicher ist, findet zahlreiche Private Rentenversicherung Optionen auch in unabhängigen Informationsportalen und Verbraucherzentralen, die regelmäßig Musterrechnungen und Renditevergleiche veröffentlichen.

Wichtig: Bei Rürup- oder Riester-Produkten ist die reguläre Kündigung meist ausgeschlossen. Hier bietet die Beitragsfreistellung Rentenversicherung oftmals die einzige Möglichkeit, flexibel auf Veränderungen im Leben zu reagieren.2

Fazit: Rentenversicherung behalten oder kündigen? Optionen im Überblick

Ob Private Rentenversicherung kündigen, beitragsfrei stellen oder weiterhin besparen: Die richtige Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab. Wer akut Geld braucht, kann mit schnellen Verlusten rechnen. Eine Beitragsfreistellung erhält die Option auf Auszahlungen im Rentenalter und vermeidet größere finanzielle Einbußen. Die klassische Kündigung eignet sich nur in Ausnahmesituationen. Wichtig sind individuelle Beratung und ein kühler Kopf – so bleibt die eigene Alterssicherung flexibel, verlässlich und passend zur eigenen Lebenssituation.

veröffentlicht von
Antje Papenstein