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Saarbrücken – Mehrmals falsche zweite Dosen verimpft

Was eigentlich nicht passieren sollte, ist in Saarbrücken doch geschehen. Drei Patienten haben von einem Hersteller die erste Impfdosis erhalten, aber von einem anderen die zweite Dosis. Dies geschah, obwohl es zur Verhinderung dieser Situationen zahlreiche Vorkehrungen getroffen wurden.

In Saarbrücken ist es bei der Zweitimpfung gegen Corona zu einer Verwechselung des Impfstoffes in drei Fällen gekommen. Mit dem Präparat von Biontech war die Erstimpfung erfolgt, das Vakzin von AstraZeneca ist bei der zweiten Impfung dann verwendet worden. Dies sagte ein Sprecher des Regionalverbandes Saarbrücken. Dabei handelte es sich nach Angaben um „menschliches Versagen“. „Dass das passiert ist, ist bedauerlich“, sagte er. „Aber wo Menschen arbeiten, passieren leider auch Fehler.“

In den vergangenen beiden Wochen seien diese Fälle aufgetreten, so der Sprecher weiter. Es dürfte aber eigentlich nicht passieren, denn es gebe viele Sicherheitsschranken im Impfzentrum von Saarbrücken. Dies betrifft alle Bereiche vom Einlass bis zur Impfung. So bekämen die zu impfenden Personen unterschiedlich gefärbte Bändchen, je nach Impfstoff. „Bei Astrazeneca ist es blau, bei Biontech weiß.“ Darüber hinaus gibt es dann eigene blaue Klemmbretter, auch die Formulare sind blau und auch das Tablett mit dem Impfstoff von AstraZeneca ist blau. „Dennoch kam es in drei unterschiedlichen Fällen zu einer Verwechslung bei der Zweitimpfung“, so der Sprecher.

1600 bis 1700 Menschen würden derzeit pro Tag in dem Impfzentrum betreut. Ab Mitte April sollten im Saarland die Zweitimpfungen mit AstraZeneca beginnen, doch sind Impfungen mit diesem Vakzin derzeit ausgesetzt. Es gehe den drei Personen, bei denen es zur Verwechslung gekommen war, gut, so der Sprecher weiter. Nebenwirkungen seien keine aufgetreten. Bei den Betroffenen handele es sich um ältere Menschen, in einem Fall ist die Person über 80 Jahre alt.

„Sollte eigentlich genauso gut funktionieren“

Am Anfang der Woche hatte der Berliner Epidemiologe Timo Ulrichs bei „ntv“ gesagt, dass er davon ausgehe, dass man nach einer Verabreichung des AstraZeneca-Präparats bei der Erstimpfung gegebenenfalls auf ein anderes Vakzin bei der Zweitimpfung ausweichen könnte. „Das ist dann zwar heterolog, aber sollte eigentlich genauso gut funktionieren, das Immunsystem noch mal richtig hochzufahren in seiner Antwort, im Training an dem Coronavirus-Antigen.“

Problemlos sollte hingegen sein, dass nach einer abgeschlossenen Impfung noch ein weiterer Impfstoff nachgeimpft werden kann. Sofern jemand mit zwei Dosen von AstraZeneca versorgt wurde, kann problemlos noch eine Verabreichung einer Dosis von Biontech erfolgen. Im Februar hatte auch der Gesundheitsminister Spahn eine solche Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet.