Schleswig-Holstein verschärft landesweit die Corona-Regeln

Bundesweit war das Land Schleswig-Holstein ein Vorreiter in der Covid-Krise, verzeichnete nur wenige Fallzahlen bei den Corona-Neuinfektionen. Doch nun ist Weihnachten vorbei und schlagartig geht die Kurve nach oben. Ab morgen müssen sich die Bewohner des Bundeslands hoch im Norden nun wieder auf neue Einschränkungen gefasst machen.

In Schleswig-Holstein verbreitet sich derzeit die Omikron-Variante mit rasanter Geschwindigkeit und die Landesregierung sieht sich daher dazu gezwungen, die Schutzmaßnahmen wieder zu verschärfen. So dürfen ab Dienstag im Innenbereich nur noch maximal 50 Personen an einer Veranstaltung teilnehmen, für Aktivitäten im Freien sind es dann nur noch 100 statt der bislang geltenden 1.000 Teilnehmer. Ebenso gilt die Kontaktbeschränkung im Freien für Geimpfte und Genesene in Anlehnung an die Begrenzung in der Wohnung. Hier dürfen sich dann nur noch maximal zehn Personen zur selben Zeit treffen.

Künftig müssen zudem alle Tanzveranstaltungen dann bei den Behörden zur Genehmigung angezeigt werden. Ein PCR-Test ist dann zur Einhaltung der 2G-Plus-Regel vorzulegen, wenn man in eine Bar oder eine Diskothek gehen möchte. Dieser darf dann nicht älter als 24 Stunden sein. Verständigt haben sich auf diese Maßnahmen der Ministerpräsident des Landes, Daniel Günther, in Abstimmung mit seinen Kabinettsmitgliedern, unter anderem der Finanzministerin und seinem Gesundheitsminister.

Der Chef des Bundeslandes forderte in einer Stellungnahme die neue Regierung in Berlin dazu auf, die Corona-Verordnungen der vorherigen Bundesregierung wieder einzuführen. Die epidemische Lage von nationaler Tragweite solle vom Bund wieder festgestellt werden, so Günther weiter. Es müsse das vordergründige Ziel sein, „alle notwendigen Instrumente im Kampf gegen die Pandemie zur Verfügung zu haben“. Sollte dies nicht bundesweit geschehen, so wird der Regierungschef den Landtag dazu anhalten, dies für das Bundesland Schleswig-Holstein eigenmächtig festzulegen.

Es ist bislang geplant, dass die Länder am kommenden Freitag, dem 7. Januar, erneut mit dem Kanzler Scholz über die notwendigen Maßnahmen zur weiteren Eindämmung der Pandemie beraten werden. Inzwischen sei nach Angaben des Ministerpräsidenten die Omikron-Variante die vorherrschende in seinem Bundesland. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist die Sieben-Tage-Inzidenz binnen Wochenfrist von 147,7 auf nunmehr 233,9 angestiegen. Nachdem es Schleswig-Holstein lange Zeit gelungen war, die Fallzahlen niedrig zu halten, liegt es nun über dem Bundesdurchschnitt von 222,7.