“So etwas hätte nicht passieren dürfen“

In einer Impfstation ist es zu einer heiklen Verwechslung gekommen: Kinder, für die der Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige vorgesehen war, erhielten den Impfstoff für Erwachsene. 

Statt des niedriger dosierten Biontech-Impfstoffs für Fünf- bis Elfjährige bekamen im Impfzentrum am Zoo Hannover 42 Jungen und Mädchen eine Dosis für Erwachsene.

„Auch wenn keine gravierenden gesundheitlichen Folgen zu erwarten sind, so etwas hätte nicht passieren dürfen“, sagte Regionspräsident Steffen Krach (SPD). 

Marlene Graf, leitende Fachärztin des Gesundheitsamts, sagte, es seien keine schwerwiegenden Folgen zu erwarten. „Mögliche Nebenwirkungen sollten sich nach unseren Erkenntnissen auf Lokalreaktionen und Fieberreaktionen beschränken. Medizinisch gesehen handelt es sich um eine nicht notwendige erhöhte Dosis des Impfstoffs, die sich nicht negativ auswirken dürften“, so Graf.

Bereits im November 2021 kam es in Nordrhein-Westfalen bei der Impfung von Kindern zu einer Panne. Dort wurde mehreren Kindern statt BioNTech versehentlich Moderna gespritzt. Auf Wunsch der Eltern war der Vorfall damals bei der Polizei angezeigt worden. 

Der Fehler war der impfenden Medizinischen Fachangestellten selbst aufgefallen, hieß es damals. Wie viele Kinder betroffen waren, wurde nicht mitgeteilt. Das Impfzentrum habe die Fehlleistung der Fachangestellten zum Anlass genommen, sämtliche Abläufe und Kinderimpfungen noch einmal zu überprüfen. 

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Impfung lediglich für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit einem hohen Infektionsrisiko haben. Nach individueller Aufklärung können Eltern aber auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.

Am 13. Dezember 2021 begann die Auslieferung des niedriger dosierten und anders abgefüllten Kindervakzins von Biontech/Pfizer. Kinder sollen damit zwei Impfungen erhalten, die im Abstand von drei bis sechs Wochen verabreicht werden. Außer in Kinderarztpraxen sind auch in einigen Impfzentren Kinderimpfungen möglich

Für die Panne im Impfstation des Zoos Hannover entschuldigte sich  Regionspräsident Steffen Krach nun bei den Familien und beteuerte, die Region wolle untersuchen, wie es zu dem Fehler habe kommen können. „Das darf sich auf keinen Fall wiederholen, wir müssen alle Abläufe noch einmal überprüfen.“