Wer heute halbwegs schön wohnen möchte, der muss je nach Stadt nicht selten ein kleines Vermögen pro Monat hinblättern. Damit soll jetzt jedoch Schluss sein. Die neue Ampelregierung aus SPD, FDP und den Grünen will das Wohnen für Millionen von deutschen Mietern endlich wieder erschwinglicher machen.
Wie das gehen soll? Durch das Einführen sogenannter „Teilwarmmieten“. Kurz und knapp bedeutet das folgendes: Vermieter sollen künftig direkt beheizte Wohnungen anbieten und die Nebenkosten wie Heizung und Wasser nicht etwa separat abrechnen dürfen. Reiner Wild vom Berliner Mieterverein erklärt: „Die Rechtsprechung sieht innerhalb der Heizperiode eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius in Wohnräumen vor, die der Vermieter ermöglichen muss.“ Alles darüber muss dann der Mieter jedoch selbst bezahlen.
Auf diesem Wege möchte die künftige Regierung Vermieter zur Sanierung schlecht gedämmter Wohnungen oder zur Beseitigung uralter Heizungen drängen.
In Schweden gibt es dieses Prinzip der „Teilwarmmieten“ bereits seit einiger Zeit. Dort liegen die Vorgaben für die Vermieter jedoch bei 20 Grad. FDP-Experte Daniel Föst (45) erklärt im Gespräch mit der BILD Zeitung, dass mit der Einführung der Teilwarmmiete „neue Chancen für Mieter und Vermieter entstehen“ sollen.
Ob dieses Prinzip allerdings gelingen kann, bezweifeln einige Vermieter derzeit noch. Auch Kai Warnecke, Chef des Eigentümerverbands Haus & Grund meint auf Anfragen der BILD Zeitung: „Die Teilwarmmiete ist eine Fantasterei von Wissenschaftlern, die noch nie eine echte Heizung gesehen haben.“ Ihre Einführung nämlich sei nur mit extrem hohen Kosten möglich.
Doch damit noch nicht genug. Denn die Ampel plant noch weitere Wohltaten für Mieter in Deutschland. So sollen Mieten für Wohnraum innerhalb von drei Jahren nur noch um maximal 11 Prozent angehoben werden dürfen. Bislang dürfen Vermieter die Miete bis zu 15 Prozent alle drei Jahre erhöhen.
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