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SPD-Gesundheitsexperte besorgt über verringerte Impfwirkung bei Delta-Variante

Die Berichte über eine verminderte Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Delta-Variante des Coronavirus macht dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach große Sorgen. Während sich die Mutation weiter ausbreitet, warnt er vor weiteren Lockerungen.

Wegen der aufkommenden Berichte über eine möglicherweise verringert Impfstoffwirkung bei der derzeit um sich greifenden Delta-Variante macht sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ernste Sorgen.
Gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ sagte er, dass dies durchaus Anlass zur Sorge sei, sofern sich diese Daten bestätigen. Es wird von israelischen Pandemie-Experten vermutet, dass trotz der schnellen Impfkampagne in Israel der Anstieg der Neuinfektionen auf die Delta-Mutation zurückzuführen ist.

Der Vorsitzende des israelischen Expertengremiums zu Covid-19, Ran Balicer, sagte am Montag, dass die weiter steigenden Zahlen bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus ein ernstes Signal für die verminderte Wirksamkeit des Impfstoffes sei. Um präzise Angaben dazu machen zu können, sei es derzeit aber noch zu früh. Weitere Studien müssten dazu erst durchgeführt werden.

Großteil der Erwachsenen in Israel geimpft

In Israel nehmen die Fallzahlen wieder zu, auch wenn ein Großteil der Erwachsenen mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer gesichert wurde. Die Zahl der Neuansteckungen waren in Israel aufgrund einer der schnellsten Impfkampagnen auf der Welt auf zuletzt rund fünf pro Tag zurückgegangen. Dieser Wert ist aber wegen der Delta-Variante aber inzwischen wieder auf gut 300 täglich gestiegen.

Laut einer Analyse ist die Wirksamkeit der Impfung bei der Verhinderung einer Ansteckung mit dem Coronavirus seit dem 6. Juni auf nur noch 64 Prozent gesunken. Auch bei der Verhinderung einer Erkrankung mit Symptomen ist dies festgestellt worden. Doch noch immer werden rund 93 Prozent aller schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte damit verhindert. Die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante wird inzwischen mit dem größten Teil der Neuinfektionen in Verbindung gebracht.

Gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ sagte Lauterbach: „Was mich an der Studie eher noch beunruhigt hat, ist die Tatsache, dass sieben Prozent der Geimpften schwer erkranken konnten“.

Nicht nur die Delta-Variante ist möglicherweise für die verringerte Wirksamkeit verantwortlich. Auch die weitgehenden Lockerungen stehen im Verdacht, dazu beizutragen. Lauterbach warnte, dass besonders die Mischung aus Verbreitung der mutierten Variante bei gleichzeitigen Lockerungen gefährlich seien.